Am Sonntag ist es oft nicht einfach etwas zu Essen für die Mittagspause zu finden. Supermärkte haben geschlossen, andere Geschäfte gibt es oft nicht und das in Österreich übliche warme Mittagessen (Schweinsbraten, Schnitzel und Co.) ist für eine Radtour einfach ungeeignet, vom Zeitverlust beim Warten auf die Bestellung, aufs Servieren, aufs Abservieren, aufs Zahlen einmal abgesehen. In Groß Weikersdorf gibt es eine Bäckerei-Konditorei, die geöffnet hat und uns eine Jause verkauft, dann aber kommt bis zur tschechischen Grenze nichts mehr. Noch nicht einmal ein Tankstellenshop liegt auf dem Weg, hier an der Grenze zwischen Wald- und Weinviertel tankt man beim Lagerhaus am Automaten.
Als wir ins Thayatal hinunterfahren, knurren unsere Mägen schon ein wenig und so werfen wir unsere Zeitspargrundsätze über den Haufen und steuern in Hardegg ein Lokal an, wo man uns Mohntorte mit Schlag verkauft, vermeintlich eine leichte Zwischenmahlzeit. Naja, leicht zumindest im Vergleich zum Rest der Karte. Wir freuen uns darauf, dass wir den Rest der Tour damit verbringen werden die Mohnkörner mit der Zunge aus den Zahnzwischenräumen zu befördern und beobachten die anderen Tische im Gastgarten. Bedenken hinsichtlich der Schwere der österreichischen Kost hat man hier kaum und es gibt hier auch Radfahrende, die ein Krügerl vor sich stehen haben. Das ist etwas, das ich nicht verstehen kann: Bier oder auch sonst Alkohol geht mit Fahrradtouren für mich einfach nicht zusammen. Nicht nur, dass es müde macht, ich brauche im Fall des Falles auf der Landstrasse auch meine volle Reaktionsfähigkeit. Wir bleiben bei Cola und einem grossen Braunen.
Ein Bier gibt es dann aber in Znojmo, wo wir den Zug um 18:57 gerne fahren lassen um oben auf der Terrasse bei der Rotunde noch ein wenig zu verschnaufen. Ein klein wenig spannend wird es dann aber doch noch, denn wir hätten den Zug ja fahren lassen, doch der wollte nicht. Schienenersatz wegen eines Problems bei Šatov, doch wir haben Glück, zwei Stunden später ist das Problem behoben, und wir eröffnen im REX 3 den “Speisewagen” mit einem Knoblauch-Aufstrich, der die betreffende Doppelstock-Garnitur sicher noch einige Tage lang vampierfrei halten wird.
Die Fotos

































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