Wien – Komár­no – Komárom

⌴ 167km ⋅ ↗ 180hm ⋅ ↘ 227hm ⋅ ⤓ 102m ⋅ ⤒ 182m ⋅ ◷ 9:07:15

Es soll ja Men­schen geben, die die Gera­de durch den Natio­nal­park Donau­au­en lie­ben. Gleich hin­ter der Schö­nau­er Furt rauf auf den Damm, dann eine sanf­te Links-Rechts-Kom­bi­na­ti­on und ab hier könn­te man Auto­pi­lot und Tem­po­mat auf­dre­hen und das Fahr­zeug ein­fach mal machen las­sen, wenn man der­ar­ti­ge Ein­rich­tun­gen denn auf einem Fahr­rad hät­te. Es geht dann rund 20 Kilo­me­ter gera­de­aus, immer die Klei­nen Kar­pa­ten vor­aus, die auch beim Näher­kom­men nicht nen­nens­wert grös­ser werden.

Wer also ein Fan der lan­gen Lobau-Gera­den und der 20 Kilo­me­ter nach Hain­burg ist, der wird die Stre­cke nach Komárom/Komárno, die wir heu­te end­lich mal pro­biert haben, lie­ben. Sie ver­län­gert das brett­le­be­ne Gera­de­aus-Fah­ren gleich um wei­te­re 100 Kilo­me­ter! 100 Kilo­me­ter ohne irgend­ei­ne Ablen­kung durch land­schaft­li­che Schön­hei­ten, kul­tu­rel­le Ange­bo­te oder auch nur ande­re Men­schen auf dem als Euro­Ve­lo 6 nörd­lich der Donau die­nen­den Hoch­was­ser­schutz­damm. Der Damm geht dann in den berüch­tig­ten Gabči­ko­vo-Kanal über, den wir schon ken­nen von ver­ein­zel­ten Fahr­ten auf der Süd­sei­te. Sieht hier im Nor­den exakt genau so aus, nur eben spie­gel­ver­kehrt und mit bes­se­rem Asphalt. Der Asphalt ist auf die­ser Stre­cke der gros­se Plus­punkt, er macht die Stre­cke im Gegen­satz zu den Alter­na­ti­ven nach Győr so rich­tig renn­rad­taug­lich. Je nach Wind­rich­tung ist das dann ein medi­ta­ti­ver Segel­törn oder ein Kampf gegen eine Ver­schwö­rung von Wind und inne­rem Schwei­ne­hund. Wir haben nur weni­ge Ent­ge­gen­kom­men­de die­sen Kampf aus­fech­ten sehen, aber wir hat­ten Mit­leid mit allen.

Komár­no ist zwar in der Slo­wa­kei, hat aber aus­rei­chend unga­ri­schen Ein­fluss, dass die­se Stadt mit über 30.000 Einwohner*innen schon um 20 Uhr sämt­li­che Geh­stei­ge hoch­klappt und alle irgend­wie inter­es­san­ten Restau­rants schon geschlos­sen haben. Eines aber hält bis 22 Uhr die Stel­lung: das Restau­rant „Yugo­sla­via“, in dem es genau das gibt, was man von einem Restau­rant die­ses Namens erwar­ten wür­de. Dazu Ajvar, pas­sen­de Musik und an den Wän­den Fotos und nost­al­gi­sche Tou­ris­mus­wer­bung. Von Jugo­sla­wi­en geht es für uns dann in Rich­tung Ungarn, denn dort fah­ren um die­se Zeit noch Züge. Man könn­te sich Komárno/Komárom aber auch lân­ger anse­hen, wenn man Zeit hat, und z.B. die Fes­tung besich­ti­gen. Ich habe nur so einen Ver­dacht, was die Öff­nungs­zei­ten anlangt – 160 km mit dem Rad wer­den da davor nicht drin sein.

Ankunft am Wie­ner Haupt­bahn­hof 2 Minu­ten ver­früht – nimm das, Deut­sche Bahn!

Die Fotos

Die Stre­cke

Fediverse-Reaktionen


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