Wien – Sopron

⌴ 132.0km ⋅ ↗ 393hm ⋅ ↘ 341hm ⋅ ⤓ 118m ⋅ ⤒ 228m ⋅ ◷ 7:16:30

Für Foto­gra­fie­ren­de ist die „gol­de­ne Stun­de“ die Zeit rund um Son­nen­auf- oder ‑unter­gang, die so ein sanf­tes Licht zu bie­ten hat, in dem alles ein klein wenig wei­cher und freund­li­cher wirkt. Und so ist der Okto­ber qua­si die „gol­de­ne Stun­de“ des Jah­res, die Zeit bevor dann alles wie­der in Dun­kel­heit ver­sinkt, in Nebel, „Nor­mal­zeit“ und – hor­ri­bi­le dic­tu – gar in Schnee. Noch ist es auch eine Stun­de län­ger hell und so zahlt es sich noch aus rich­ti­ge Tou­ren zu unter­neh­men, z.B. noch ein­mal an den Neu­sied­ler See und nach Sopron, das jetzt ja auch wie­der ohne Umstei­gen per Zug erreich­bar ist.

Die Fel­der sind gross­teils abge­ern­tet und tro­cken, und auch der 2023er gärt schon im Stahl­tank oder stürmt gewal­tig beim mobi­len Heu­ri­gen am Neu­sied­ler­see-Rad­weg in einer Dopp­ler­fla­sche. Dort gibt es auch ande­re Zustän­de des Trau­ben­saf­tes in ver­schie­de­nen Stu­fen von Alko­hol­ge­halt, von Saft über Sturm bis zum fer­ti­gen Wein, ger­ne auch gespritzt. Man hat auch Ver­jus, den Saft der noch grü­nen Trau­ben, der sich aus­ge­zeich­net in Soda macht. Irgend­ein Influen­cer mit Ein­fluss soll­te das end­lich zum Trend­ge­tränk erklä­ren. Wir sind da näm­lich ganz eigen­nüt­zig: je mehr Ver­jus es gibt, des­to leich­ter kriegt man das Zeug irgend­wo zu kau­fen. Jetzt im Herbst ist es auch kein Nach­teil mehr, dass die­ser Heu­ri­ge kaum Schat­ten zu bie­ten hat, denn heu­te sit­zen alle frei­wil­lig auf wack­li­gen Spa­ghet­ti-Ses­seln in der Son­ne. Dabei ist es aller­dings hilf­reich, dass hier gleich­sam alle in Rad­ho­sen kom­men, denn ohne die hält man es auf die­sem Möbel nicht lan­ge aus. Für die Kin­der, die sowie­so auf kei­nem Möbel lan­ge sit­zen kön­nen, gibt es einen schön lackier­ten alten Steyr-Trak­tor zum Rum­kra­xeln und Hose dre­ckig machen.

Bis kurz vor Sopron ist es in kur­zen Hosen noch ange­nehm zu fah­ren, doch auf den letz­ten Kilo­me­tern wird es dann doch frisch. Die Son­ne ver­zieht sich hin­ter die Bäu­me, dann hin­ter die Hügel und wäh­rend wir im Zug nach Wien sit­zen, gibt es dann noch so einen rich­tig kit­schi­gen oran­ge-rosa Son­nen­un­ter­gang über dem Schnee­berg, den natür­lich nie­mand foto­gra­fiert hat, weil so ein Foto wird aus dem Zug­fens­ter eh nicht so toll.

Die Fotos

Die Stre­cke


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