Zum Frühstück gleich ein Schloss, das hat man auch nicht alle Tage, und dann gleich so eines! Das Schloss Litomyšl ist ein bedeutender Renaissancebau, der fast komplett von Sgraffito bedeckt ist und da es obendrein ein Vierkanter ist, bedeutet das, dass es nicht nur eine Aussenmauer gibt, sondern auch noch eine Aussenmauer im Hof, die ebenso gestaltet ist. Also gleich nochmal mehr zu renovieren für die Arbeitstrupps im Hof, die da in zentimetergenauer Arbeit Gerüste auf- und abbauen. Die Renovierung ist ein grösseres Unternehmen des tschechischen Denkmalschutzes und wer der tschechischen Sprache auf einem entsprechenden Niveau mächtig ist, kann sogar eine eigene Führung buchen, in der die Neuigkeiten in Sachen Renovierung erklärt werden. Gibt es leider nicht auf Englisch, ebensowenig wie die Hauptführungen durch das Schloss, bei denen internationale Gäste aber trotzdem mitgehen können, wenn auch nur mit einer verkürzten Fassung des Textes in schriftlicher Form ausgestattet. Nach der Anzahl der Gäste mit Führungstext in der Hand zu schliessen, könnte sich zumindest eine englischsprachige Führung aber durchaus auszahlen.
Wir haben die erste Führung des Tages gewählt, die unter dem Titel „Waldstein“ steht und das Schloss des gleichnamigen Adelsgeschlechts zeigt. Repräsentative Räumlichkeiten, aber auch das Schlafzimmer (nicht minder repräsentativ) und die Kaffeeküche bekommt man im Oberstock zu sehen bevor es zum Abschluss der knapp eine Stunde dauernden Runde in das Highlight, zumindest für uns, geht: das aus 1796/97 stammende Schlosstheater mit originalen Kulissen und ausgezeichnet erhalten. In solch einem Ambiente einmal ein Stück aus der Entstehungszeit sehen…
Von Litomyšl geht es in rund 100 km nach Brno. Wir nehmen nicht die ausgeschilderte Radroute, die sich teilweise nicht wirklich für unsere Bereifung eignet, aber auch nicht die Direttissima an der heute nur mässig befahrenen Hauptstrasse, im Grossen und Ganzen folgen wir aber dem Flüsschen Svitava.
Die Fotos














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