Wien – Hain­feld – Krems an der Donau

⌴ 153km ⋅ ↗ 583hm ⋅ ↘ 536hm ⋅ ⤓ 156m ⋅ ⤒ 580m ⋅ ◷ 9:05:09

Im Wes­ten von Wien sind wir eigent­lich nie unter­wegs. Der Grund dafür heisst ‚Wien‘. Quer durch eine Zwei-Mil­lio­nen-Stadt fah­ren nur um dann auf ein paar Hügeln (‚Wie­ner Wald‘) her­um­zu­gur­ken? Kann man schon machen, aber muss man? OK, es sind eh schö­ne Hügel, aber das fin­den halt lei­der Mas­sen an Rennrad‑, Motor­rad- und sons­ti­gen Sonntagsfahrer*innen auch. Also lie­ber abseits, zum Bei­spiel ins Tri­es­t­ing­tal. Ich wer­de mir übri­gens nie im Leben mer­ken, wo die Tri­es­t­ing fliesst und wo die Pies­t­ing. Falls nicht jemand aus der p.t. Leser*innenschaft über eine gute Esels­brü­cke ver­fügt (viel­leicht lernt man sowas ja in Nie­der­ös­ter­reich in der Volks­schu­le?), wer­de ich ein­fach nur noch *ies­t­ing schrei­ben und ihr müsst dann sel­ber raten, um wel­chen Fluss es sich handelt.

Ins Tri­es­t­ing­tal also, wo heu­te der „Rad Genuss Tag“ statt­fin­det, eine Akti­on des dor­ti­gen Tou­ris­mus­ver­ban­des. Ich bin knapp davor den dor­ti­gen News­let­ter zu abon­nie­ren um nächs­tes Jahr recht­zei­tig zu erfah­ren, wann die­se Ver­an­stal­tung statt­fin­det um an die­sem Tag woan­ders Rad zu fah­ren. Nichts gegen die Ver­an­stal­tung an sich, die wirkt schon sehr nett. Mit Kind und Kegel auf einer Rad­stre­cke qua­si ohne Auto­ver­kehr unter­wegs zu sein ist sicher toll und wird auch gut ange­nom­men, jeder­zeit irgend­wo auf ein alko­ho­li­sches Erfri­schungs­ge­tränk ein­keh­ren zu kön­nen ist sicher auch ganz gross­ar­tig, aber lei­der packt die Stre­cke den Ansturm an Rad­fah­ren­den kaum. Das Tri­es­t­ing­tal ist näm­lich nicht ganz flach, es gibt kur­ze Anstie­ge und Gefäl­le von bis zu 15%, die eini­ge Teilnehmer*innen zum plötz­li­chen Abstei­gen und Schie­ben nöti­gen. Wann das pas­siert, ist für die geüb­te Beob­ach­te­rin schon vor­her zu sehen, schliess­lich wird ein Fahr­rad bei gerin­ge­rer Geschwin­dig­keit wegen nach­las­sen­der Krei­sel­kräf­te zuneh­mend insta­bil und es stellt sich eine Vor­wärts-Seit­wärts-Bewe­gung, auch „Geigeln“ genannt, ein, die im Gegen­ver­kehr auf einem 15% Gefäl­le auf einem knapp 2 Meter brei­ten Rad­weg für beson­de­ren Ner­ven­kit­zel sorgt. Wir hät­ten schon frü­her auf die Stras­se wech­seln sollen…

Ins Göl­sen­tal haben es nur weni­ge der „Rad Genuss“ Suchen­den geschafft, auch wenn der Gerichts­berg so selek­tiv nicht ist. Zumin­dest auf der Bun­des­stras­se ist er kaum zu spü­ren. Dafür aber geht es dann im Göl­sen­tal wie­der berg­ab, das übri­gens nicht in der Stei­er­mark liegt, auch wenn es irgend­wie so klingt. Die Rou­ten­füh­rung des Göl­sen­tal­rad­we­ges dürf­te eine Vari­an­te des Tra­ve­ling Sales­man Pro­blems sein: wie schafft man es einen Rad­weg über alle, und zwar über wirk­lich *alle* Brü­cken über den Fluss zu füh­ren? Ist aber eine hüb­sche Stre­cke, die wir da hin­un­ter­rol­len, ent­lang einer der über­le­ben­den „Neben­bah­nen“, die man jetzt gera­de elek­tri­fi­ziert und neu schottert.

In St. Pöl­ten pro­bie­ren wir eine Vari­an­te aus: den Flad­nitz-Rad­weg. Wie alles, was im Zusam­men­hang mit Tou­ris­mus „Rad­weg“ heisst, ist es kei­ner. Es han­delt sich dabei um gute 30 km beschil­der­ter Neben­stras­sen zwi­schen St. Pöl­ten und Krems, also eh das, was wir eher suchen. Ange­nehm zu fah­ren, kaum Ver­kehr, ein paar Bahn­über­gän­ge und ein sehr kur­zes Schot­ter­stück, im Gros­sen und Gan­zen berg­ab in Rich­tung Donau. Wenn wir mal wie­der hier vor­bei­kom­men, wer­den wir uns die­se Vari­an­te hof­fent­lich gemerkt haben.

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Die Stre­cke

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