Hinter Fertőd beginnt für uns Neuland. Das sieht allerdings nicht viel anders aus als der schon bekannte Teil der heutigen Strecke, nur noch grüner und ohne See. Die Farbe Grün steht der mehr oder minder flachen Landschaft ausserordentlich gut, gerade jetzt, wo es noch so ein frisches, frühlingshaftes Grün ist, in das sich Felder, Weinreben und die lichten Laubwälder der Tiefebene kleiden. Auch die Strassen sind in diesem Teil des Landes nicht anders als anderswo und das kann heissen: löchrig mit Blick bis auf den Schotterunterbau und ein paar Hundert Meter weiter frischer Asphalt, auf dem es sich ausgezeichnet dahingleitet. Radwege hat man entlang unserer heutigen Strecke nicht errichtet, aber wozu auch, gehört uns doch die Strasse fast allein.
Wir fahren also durch kleine Städte und Dörfer, darunter eines mit dem schönen Namen Pusztacsalád und dieses Wort findet auf einer geheimen Route den direkten Weg vom Auge zum Magen, der instantan zu knurren beginnt. Puszta Salat müsste es jetzt nicht unbedingt sein, aber irgendwas zu Essen wäre schon nicht schlecht. Wir halten Ausschau nach Futterquellen, finden geschlossene Supermärkte und Trafiken, halluzinieren einen Kiosk in eine Bushaltestelle und irgendwann werden wir fündig: die einzige Trafik weit und breit, die noch geöffnet ist. Es gibt allerlei Getränke, aber die Auswahl an Essbarem ist beschränkt, sehr beschränkt, sie besteht eigentlich nur aus gemahlenem Bohnenkaffee (wenn man den als essbar bezeichnen will) und dem gesamten Sortiment an Haribo Gummizeug. Den Versuch uns Gummikirschen und Tutti Frutti als Obst schön zu reden, lassen wir gleich wieder bleiben und fügen uns in unser Schicksal: heute ist der Tag der ungesunden Ernährung, der dann in Szombathely mit Chips mit „Pizza“-Geschmack fortgesetzt wird, dazu alkoholfreier Himbeer- und Minz-Radler, um in Sopron bei Pizzastück mit echtem Geschmack und Mohnstrudel zu enden.
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