Wien – Győr

⌴ 136km ⋅ ↗ 137hm ⋅ ↘ 181hm ⋅ ⤓ 108m ⋅ ⤒ 188m ⋅ ◷ 7:20:14

Fort­set­zung des Früh­lings­an­fangs von ges­tern. Die Natur ist heu­er spä­ter dran nach der lan­gen Käl­te­pe­ri­ode und noch sind Schnee­glöck­chen die ein­zi­gen auf­fäl­li­gen Pflan­zen der neu­en Sai­son. Es ist aller­dings nicht so, dass noch nichts blü­hen wür­de, aber das, was da so unschein­bar von den Ästen von Hasel und Co. hängt, fällt höchs­ten Allergiker*innen auf.

Wenn wir so durch die Gegend fah­ren, sehen wir uns gele­gent­lich auch ein­mal etwas am Weges­rand an. Durch Raj­ka z.B. sind wir schon so oft gefah­ren, dass es schon fast pein­lich ist, dass wir noch nie in die­sem Dorf am äus­sers­ten Nord­ost-Zip­fel Ungarns ste­hen geblie­ben sind. Man muss zuge­ben, dass es dort für uns an einem Sonn­tag auch nicht vie­le Grün­de gibt ste­hen zu blei­ben, denn aus­ser einer Tra­fik und einer Tank­stel­le hat auf unse­rem Weg nichts offen. Raj­ka ist eine der fünf Gemein­den, die nach dem Zer­fall der Donau­mon­ar­chie und dann erneut nach dem Zwei­ten Welt­krieg als „Bra­tis­la­vaer Brü­cken­kopf“ Teil der Tsche­cho­slo­wa­kei wer­den soll­ten. Tat­säch­lich ist das nur mit den drei nörd­li­chen Dör­fern pas­siert, Raj­ka hin­ge­gen, vor 1945 Ragen­dorf und eher ein deutsch­spra­chi­ges als ein unga­risch­spra­chi­ges Dorf, wur­de unga­risch (nach der Ver­trei­bung der deutsch­spra­chi­gen Bevöl­ke­rung nicht nur auf der Kar­te). Was aber das Völ­ker­recht nicht geschafft hat, brin­gen inzwi­schen die Immo­bi­li­en­prei­se in Bra­tis­la­va spie­lend zusam­men: Heu­te ist Raj­ka tat­säch­lich so etwas wie ein slo­wa­ki­scher Brü­cken­kopf in Ungarn. Ins Zen­trum von Bra­tis­la­va ist es von Raj­ka aus eben­so nur ein Kat­zen­sprung wie von Hain­burg oder Kitt­see aus und so steht gefühlt vor jedem zwei­ten Haus ein Auto mit slo­wa­ki­schem Kennzeichen.

Eigent­lich sind wir in Raj­ka aber ste­hen geblie­ben, weil es dort eine ganz klei­ne Anhö­he gibt, ein Hügel­chen von viel­leicht 2 Metern Höhe, auf dem sich das Zen­trum des Ortes befin­det. In der unmit­tel­ba­ren Nähe der damals noch unre­gu­lier­ten Donau war es sicher nicht schlecht ein Hügel­chen zu haben, auf dem man ein Kirch­lein erbau­en konn­te, und so steht die­ses Kirch­lein noch heu­te. Roma­nisch-gotisch mit An‑, Um- und Wie­der­auf­bau­ten aller fol­gen­den Peri­oden. Ein Text auf einer Tafel gegen­über der Kir­che spricht sogar davon, dass der Turm auf Tei­len des römi­schen Limes ruht, dafür konn­te ich bis­her aber kei­ne Bestä­ti­gung fin­den. Einen Blick ins Inne­re der Kir­che haben wir übri­gens nicht bekom­men, aber nach­dem wir da ja eh regel­mäs­sig vor­bei­kom­men, wird es sich sicher irgend­wann ergeben.

Die Fotos

Die Stre­cke


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