Stauseen sind praktisch, weil man sie einfach dort anlegen kann, wo man sie braucht. Zumindest früher ging das mal, dass man auch mal ein Dorf im Stausee versinken lassen konnte (z.B. bei Kaunas), heute hätte ziemlich sicher eine Bürgerinitiative berechtigte Bedenken. Und wenn so ein Stausee dann mal gebaut ist, erzeugt er einerseits Strom und andererseits Spass oder man kann am Ufer sitzen und stundenlang die Angel ins Wasser hängen lassen, was vermutlich auch eine Form von Spass ist, wenn auch weniger für die Fische. Spass für alle gibt es hingegen auf unserer heutigen Variante am Thaya-Stausee bei Nové Mlýny, in Form eines riesigen Freizeitareals mit zahlreichen Wasserrutschen (ich habe beim Vorbeifahren mindestens 6 gezählt, lt. Webseite des “Aquapark Moravia” sind es noch ein paar mehr). Mein inneres Kind hätte jetzt grosse Lust auf Wasserrutschen!
So zu fahren bedeutet ein paar Kilometer mehr, dafür aber muss man nicht die am Wochentag noch stärker befahrene Strasse, die Verlängerung der A5, queren. Stattdessen bekommt man einen Damm-Radweg am satt grünen Ufer und einen erstaunlich natürlich wirkenden See. Wenn die Bäume dann mal den Blick auf das Wasser frei geben, sieht man auch eine kleine Kirche mitten im See auf einer Insel. Ja, auch hier ist tatsächlich ein Dorf im Stausee untergegangen und die Kirche ist der letzte Rest davon.
Die zweite Optimierung der Strecke ins Zentrum von Brno haben wir nicht eigens gesucht, heute aber trotzdem gefunden. Zu Verdanken haben wir sie vermutlich der dortigen Stadtverwaltung, die endlich eine gefühlt seit 10 Jahren gesperrte Brückendurchfahrt wieder geöffnet hat. Jetzt müssen wir nicht mehr das Rad über ein paar alte Gleise heben und dann umständlich auf dem Gehsteig (ja, das gehört so) über eine stark befahrene Kreuzung fahren, sondern können einfach geradeaus einen neuen Radweg nutzen. Dass wir das noch erleben dürfen! Es könnte aber sein, dass diese Herrlichkeit nicht von langer Dauer ist, denn Brno hat in dieser Gegend grosse Dinge vor. Es wird nämlich in den nächsten Jahren ein komplett neuer Hauptbahnhof errichtet, der den zwar zentrumsnäheren, aber irgendwie unpraktischen aus den ersten Jahren des 20. Jhdts. ablösen wird. Darüber, ob man das machen will und wie, diskutiert man in Brno schon seit rund 100 Jahren, also wird es eh langsam Zeit.
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