Ulrichskirchen im Weinviertel hat seit einiger Zeit einen Planetenweg, der hier im Blog auch schon mehrfach Erwähnung gefunden hat. Entlang unserer neun Planeten – halt, es sind ja nur noch acht – fahren wir auch heute in Richtung Kreuttal und zählen mit: Sonne, Merkur (so klein, dass man ihn gern übersieht), Venus, Erde, Mars, Jupiter – halt, wo ist Jupiter? Die Stele, auf der er mitsamt seiner Beschreibung untergebracht ist, ist leer. Müssen Planeten etwa einer Wartung unterzogen werden? Bei Jupiter etwa könnte man die Delle, die Shoemaker-Levy 9 damals hinterlassen hat, ausklopfen. Wobei: „ausklopfen“ bei einem Gasplaneten? Was weiss ich…, wohl eher nicht. Wenn es keine Wartung war, hat ihn dann etwa jemand mitgenommen? Was, bitte, macht man mit einem Gasplaneten von solchen Dimensionen und mit dieser Gravitation? Man kann den doch nicht unterm Bett verstecken wie einen geklauten Monet, auch wenn das eine wirklich glaubhafte Ausrede für eine gewisse morgendliche Bettschwere wäre. Und ausserdem: haben die Dieb*innen etwa die Auswirkungen nicht bedacht, die ihr Tun auf unseren ganzen Planeten hat? Was passiert mit dem ganzen Krempel im Asteroidengürtel ohne den Einfluss des Jupiters oder gar mit den nun herrenlosen Moden? Werden da ein paar von diesen Trümmern auf die schiefe Bahn geraten oder gar auf unsere Umlaufbahn? Es wäre nach all den schlechten Nachrichten des Jahres 2025 motivierend gewesen mal wieder etwas positives in der Zeitung zu lesen und nicht das Remake von ‚Don’t Look Up‘ in real life. Also, liebe Dieb*innen, bitte seid so gut und stellt den Jupiter wieder dorthin zurück, wo er hingehört. Ist besser für uns alle und wir verpetzen euch auch nicht.
Was war sonst noch? Ankunft in Znojmo zu einem günstigen Zeitpunkt. Es geht sich noch aus die Kopfsteipflaster-Teststrecke bis ganz nach oben zur Stadt-Brauerei zu hoppeln und in der Sonne ein Bier zu trinken und sich die Frage zustellen, was dem Kloster in der Stadt passiert ist, das wir beim Reinfahren jedes Mal sehen, und das so seltsam unfertig und zugleich leicht morbid-verfallen aussieht. Vielleicht kann man sich das ja auch einmal anschauen, aber es läuft uns ja nicht davon, genausowenig wie das Thaya-Tal, durch das wir diesmal in die Stadt gefahren sind statt über den Hügel auf der Bundesstrasse.
Sonst noch was? Ja, auch in Wien beginnt jetzt wirklich der Frühling und ausserdem ist eine Vollmond-Nacht. Am Praterstern herrscht high life, ein paar Kilometer weiter tragen junge Menschen Paletten mit Bier auf die Donauinsel und auf dem Wehr 1 tanzt ein älteres Pärchen einen Slow Fox zu Musik aus dem Handy.
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