„Das Virus kommt mit dem Auto“ hat ein österreichischer Bundeskanzler vor fast 5 Jahren gesagt und die daraufhin verhängten Grenzkontrollen haben zu stundenlangen Staus im Urlauberrückreiseverkehr aus Kroatien geführt. Im Jahr 2025 ist es zwar ein anderes Virus, das für den Menschen noch dazu nicht gefährlich ist, aber auch dieses kommt scheints wieder mit dem Auto: die Maul- und Klauen-Seuche ist in Ungarn und der Slowakei nachgewiesen worden und soll nach Möglichkeit nicht über die Grenze kommen. Für unsere Radtouren ist das im Moment etwas lästig, weil alle kleinen Grenzübergänge über die March und nach Ungarn geschlossen worden sind, also die, die wir sonst immer nehmen. Die wenigen verbleibenden sind mit Seuchenteppichen ausgestattet worden. Wer sich unter Seuchenteppich jetzt irgendwas besonderes vorstellt, wird enttäuscht sein: keine uralten persischen Muster, keine Fransen, und fliegen kann er auch nicht. Im Grunde ist es nur ein Rahmen aus Bauholz, in dem sich in Desinfektionsmittel getränktes Textil befindet, über das alle Fahrzeuge (ja, auch wir) fahren müssen.
Wir hoffen, dass mit Mitte Mai die Grenzsperren wieder aufgehoben sind und uns zumindest in Österreich die vorsorgliche Schlachtung von Tausenden Tieren erspart bleibt. Ein nettes Detail am Rande: man dürfte beim Erstellen der Liste zumindest zwei Grenzübergänge vergessen haben: die neue Marchbrücke bei Marchegg und die EV13-Abzweigung vor Pamhagen. Diese nehmen wir nach Ungarn (ich fürchte ja, dass man die auch noch ‚finden‘ und sperren wird) und den Auto-Grenzübergang bei Deutschkreuz auf dem Rückweg nach Österreich. Und dann stehen wir vor einer schwierigen Entscheidung: in 15 Minuten in den Zug nach Wien und hungern bis zum Hauptbahnhof oder den nächsten Zug nehmen und Abendessen in Deutschkreuz suchen?
Wir bleiben in Deutschkreuz und nachdem hier am Sonntagabend die Auswahl auch nicht sehr gross ist, geht es in die schon bekannte Pizzeria ein kleines Stück den Hügel rauf. Hier in der Pizzeria kennt jede/r jede/n, man wird mit dem Vornamen begrüsst und verabschiedet. Ein Herr kommt auf einen schnellen Kaffee mit Schlagobers, ein anderer trinkt schweigend seine zwei weissen Spritzer an der Bar und am Tisch in der Ecke hat man ein Problem mit den Getränken: „Evi, i glaub mei Glasl hot a Loch“, beschwert sich ein Gast bei der Kellnerin. „Host du scho wieder des ane Glasl dawischt. I bring da glei a neichs.“ Gläser mit „Loch“ scheint es hier mehrere zu geben, denn auch sein Tischnachbar ist betroffen. „Zwa weisse Spritzer also“, fasst die Kellner in zusammen, „sonst no was?“. Wir haben noch ein wenig Zeit, bestellen uns zwei Gläser vom hiesigen Roten (Blaufränkisch – what else?), und überlassen einer stetig anwachsenden Gruppe von Damen jeglichen Alters neben uns unseren Tisch.
Dann ist es schon Zeit aufzubrechen. Aus einem warmen, windigen Tag ist ein windiger, eiskalter Abend geworden, wir frieren auf den wenigen Metern bis zum Bahnhof ganz schön und auf den etwas mehr Metern von Stadlau nach Hause noch mehr. Und dann heisst es nach einer Woche unterwegs einfach nur schlafen. Der Blogtext kann auch bis zum nächsten Tag warten.
Die Fotos
Dem ist nichts hinzuzufügen
Die Kirschblüte hat begonnen
Canetti zeigt kein Interesse, uns zu begleiten
Auf die muss man jetzt auch wieder aufpassen
Ex. ÖBB - heute Ölhafenbahn
Ein Rad-Schiebe-Weg?!
Die Situation ist aber insgesammt verwirrend ... verworren...
Auf der Jagd nach Mittagessen
Ins Land schauen
Die diversen Neusiedler Seen
Es wird wieder geradelt - die Saison hat also begonnen.
Lennys Paradies
Bank mit Seeblick
Zu gehts
Hübsches in Gelb
und nebenan in Violett
Der Altar zum Heiligen Friedrich Wilhelm Raiffeisen
Bank in der Vinothek. Sehr praktisch
Warten auf Resi
Bei den Schafen gibts schon Nachwuchs
Die rigorosen Grenzmaßnahmen gegen die Maul- und Klauenseuche an der österreichisch-ungarischen Grenze
Auch die Gänsefamilie hat schon Zuwachs
Zum Schluss: Blaufränkisch natürlich
Die Strecke









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