Wien – Laa an der Tha­ya – Znojmo

⌴ 127km ⋅ ↗ 627hm ⋅ ↘ 521hm ⋅ ⤓ 155m ⋅ ⤒ 306m ⋅ ◷ 7:58:14

Jetzt ist also ganz offi­zi­ell Früh­ling. In vie­len Kul­tu­ren war oder ist der Früh­lings­be­ginn auch gleich der Neu­jahrs­tag, aber wir im Wes­ten haben uns ja ent­schie­den die­ses Fest an einem dunk­len und kal­ten Tag zu bege­hen, an dem man sich eigent­lich nur drin­nen ver­krie­chen und den Kater vorm Vor­tag aus­ku­rie­ren kann. Die­sen Kater muss man aber erst ein­mal haben, was viel­leicht die aus­ufern­den Sil­ves­ter­fei­ern erklärt. An die­se Zeit des Jah­res wol­len wir aber lie­ber nicht den­ken, die ist noch 9 Mona­te weg. 

Fei­ern wir also den Früh­ling! Laa an der Tha­ya zum Bei­spiel macht das heu­te. Es gibt eine Hüpf­burg für die Kin­der und auf der Lee-Sei­te des Haupt­plat­zes dre­hen die Brat­hendl am Spiess. Park­plät­ze gibt es nicht mehr, vor allem nicht vor der Haupt­at­trak­ti­on des Früh­lings­fes­tes, der Kon­di­to­rei am Haupt­platz. Hier bekommt man heu­te bei Eis im Sta­nit­zel oder Becher die zwei­te Kugel gra­tis, sagt ein Pla­kat vor dem Geschäft – ein Ange­bot, das die Schlan­ge fast so lang wer­den lässt wie die vor dem Eis­greiss­ler in der Roten­turm­stras­se zu sei­nen bes­ten Zei­ten. Ich rei­he mich hin­ter einem Vater mit zwei Vor­schul­kin­dern in die Schlan­ge ein und war­te. Die Kin­der bekom­men je eine Kugel Vani­elle­eis. Das ver­heis­sungs­vol­le Pla­kat kön­nen sie noch nicht lesen, aber zum Glück gibt es die Eis­ver­käu­fe­rin: „Ja, wollts ihr denn leicht kei­ne zwei­te Kugel? Die ist heu­te gra­tis, da seids ein­ge­la­den!“ Die Kin­der schau­en zur Eis­ver­käu­fe­rin, dann zum Papa, dann wie­der zur Eis­ver­käu­fe­rin. „Gum­mi­bär­li!“. Die Sta­nit­zel wer­den auf­ge­stockt und mit jedem Gum­mi­bär­li, das noch oben als Deko drauf­ge­legt wird, gibt es einen klei­nen, kaum wahr­nehm­ba­ren Riss in einem Erziehungskonzept.

Ziel war es heu­te eine noch unbe­kann­te Vari­an­te in der Zna­i­mer Gegend zu tes­ten, doch dar­aus wur­de nichts. Auf Beton­plat­ten hat­te ich sowas von kei­ne Lust, da ist es dann doch wie­der die alt­be­kann­te Stre­cke über Slup (das mit der Was­ser­müh­le) und Der­fli­ce gewor­den, eine Stre­cke, die sogar dann nicht weni­ger befah­ren ist, wenn sie wegen Bau­stel­len teil­wei­se gesperrt ist. Wir schaf­fen es auf der Stadt­ein­fahrt erstaun­lich schnell über die Mit­leids­kreu­zung (links abbie­gen über die Haupt­stras­se geht nur, wenn man lan­ge genug arm genug aus­sieht, dass dann doch irgend­wann jemand die Licht­hu­pe betä­tigt und uns rein­lässt), rauf auf den Berg, durch die Alt­stadt zum Kauf­land auf eine Jau­se und ein Bier zum Mit­neh­men. Dann wie­der run­ter zum Bahn­hof, wo uns eine Über­ra­schung erwar­tet. Es scheint mal wie­der Man­gel an Fahr­zeu­gen zu geben und wir krie­gen zum Preis des Tickets auch gleich eine Fahrt mit einer Muse­ums­bahn dazu, einer zum Glück nur aus­sen ziem­lich ver­dreck­ten 4020 im blau-weis­sen Design mit oran­gen Innen­wän­den, blau­en Sitz­pols­tern und wein­ro­ter Gepäck­ab­la­ge – ein Design, das man sich heu­te nicht mehr traut. Und weils so schön ist in den wei­chen Sit­zen, ver­län­gern uns die ÖBB die Fahrt freund­li­cher­wei­se um 10 Minuten.

Die Fotos

Die Stre­cke

LeafletOpenStreetMap contributors


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert