Wien – Győr

⌴ 143km ⋅ ↗ 164hm ⋅ ↘ 208hm ⋅ ⤓ 111m ⋅ ⤒ 177m ⋅ ◷ 8:42:33

Die Donau hat zwei Ufer und auf bei­den ver­läuft der Donau­rad­weg, eine der am stärks­ten befah­ren­den Rad­rei­se­rou­ten Euro­pas. Wäh­rend das Süd­ufer auch bei Hoch­was­ser pro­blem­los zu befah­ren ist, kann man das für das Nord­ufer lei­der nicht so sagen. Hier wer­den die Lobau und der Natio­nal­park Donau­au­en immer wie­der mal über­flu­tet, vor allem das Nadel­öhr an der Schö­nau­er Furt steht bei jedem Hoch­wäs­ser­chen gleich mal unter Was­ser. Damit man dort dann nicht blöd schaut, schil­dert die Stadt Wien schon beim Donau-Oder-Kanal eine Umlei­tung aus, die bis zum Park­platz beim Ufer­haus führt. Dort aller­dings ist dann schon Nie­der­ös­ter­reich und somit eine ande­re Behör­de zustän­dig, die aller­dings kei­nen Hand­lungs­be­darf zu sehen scheint: ab hier gibt es kei­ne Schil­der mehr, wer der Umlei­tung gefolgt ist, schaut jetzt erst recht blöd und fährt durchs Fahr­ver­bot auf dem hin­te­ren Damm nach Schön­au. In Schön­au fehlt dann die Beschil­de­rung bei der Abfahrt zur Furt, sol­len ja die aus Bra­tis­la­va kom­men­den auch was davon haben. Aus Neu­gier­de fah­ren wir run­ter und sehen dort eine gan­ze Men­ge Rad­fah­ren­de am ande­ren Ufer. Eini­ge haben auch Schu­he und Socken aus­ge­zo­gen und ihre Räder durch das fast hüft­tie­fe Was­ser getra­gen. Mit dem Renn­rad fährt es sich nicht so gut durch den Gatsch auf der Umlei­tung, meint ein schmal bereif­ter Kol­le­ge. So 19 bis 20 Grad wird das Was­ser wohl haben, sagt ein ande­rer, ange­nehm kühl.

Lie­be Stadt Wien und lie­bes Land Nie­der­ös­ter­reich, wäre es nicht lang­sam an der Zeit hier eine Lösung zu fin­den, die es auch Orts­un­kun­di­gen, Rei­sen­den mit E‑Bike oder mit Kin­dern erlaubt den Weg von oder nach Wien zu fin­den? Es reicht nicht ein­fach nur drei Schil­der auf­zu­stel­len und die Leu­te an der Lan­des­gren­ze ver­hun­gern zu las­sen oder über die B3 zu schi­cken. An der March hat man das z.B. mit fix mon­tier­ten Umlei­tungs­ta­feln für Hoch­was­ser recht schön hin­ge­kriegt, wir sind uns sicher ihr schafft das auch!

Hin­ter Bra­tis­la­va hat die Donau dann nicht mehr nur zwei Ufer, denn hier teilt sie sich in den Haupt­strom und die süd­lich ver­lau­fen­de Moson-Donau. Einen wei­te­ren Arm hat sie durch den Bau des Kraft­werks Gabči­ko­vo bekom­men, den Gabči­ko­vo-Kanal: links Was­ser im beto­nier­ten und teil­wei­se geteer­ten Kanal hin­ter einer Leit­plan­ke, rechts der ehe­ma­li­ge Haupt­strom, oben auf dem Damm ein Rad­weg, von dem man nur an weni­gen Stel­len über­haupt wie­der run­ter­kommt, kein ein­zi­ger Baum. Fast 35 km gera­de­aus – die­se Stre­cke ist allen zu emp­feh­len, denen die land­schaft­li­chen Rei­ze auf der klas­si­schen Grei­fen­stein­run­de zu sehr zuset­zen. Auf dem ande­ren Ufer gibt es dann das Gegen­stück dazu, das wir uns aber erspart haben.

Für die men­ta­le Leis­tung den Gabči­ko­vo-Kanal ertra­gen zu haben, gibts dann in Győr eine Ent­schä­di­gung. Hier ist die­ses Wochen­en­de Craft Beer ange­sagt, dazu ein Hand­ball-Match auf der gros­sen Lein­wand auf dem Haupt­platz, Pom­mes, Bur­ger und was bei sowas halt dazu gehört. Die Glä­ser mit den prak­ti­schen 100 ml Mar­kie­run­gen haben wir dann ganz vor­sich­tig in die Vor­der­ta­sche gepackt und mit nach Wien genom­men. Wie es aus­sieht, haben sie auch die Fahrt vom Bahn­hof nach Hau­se über­lebt, ich bin aber auch gefah­ren als hät­te ich rohe Eier im Gepäck!

Die Fotos

Die Stre­cke


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