Wien – Břeclav

⌴ 116km ⋅ ↗ 436hm ⋅ ↘ 423hm ⋅ ⤓ 148m ⋅ ⤒ 261m ⋅ ◷ 6:53:56

Ich bin eine Hure. Nein, bis heu­te wuss­te ich von mei­ner beruf­li­chen Ver­än­de­rung auch nichts. Der Auto­fah­rer aber, der uns heu­te auf dem Weg nach Val­ti­ce zuerst mit weni­gen Zen­ti­me­tern Abstand über­holt hat um dann vor uns anzu­hal­ten um uns zu beschimp­fen, hat mir gegen­über das Wort ‚kur­va‘ ver­wen­det und das ver­ste­he ich. Es sind noch ein paar wei­te­re Freund­lich­kei­ten von bei­den Sei­ten gefal­len, dazu noch ein paar inter­na­tio­nal gebräuch­li­che Ges­ten zur Unter­strei­chung des Gesag­ten. Man fühlt sich da hin­ter der Gren­ze ja wirk­lich fast wie in Wien, so gut kann man sich mit den Fah­rern schwar­zer Audis auch völ­lig ohne Sprach­kennt­nis­se verständigen!

Man merkt, es war heiss. Und schwül. Und habe ich schon erwähnt, dass es heiss war? So ein rich­ti­ges „da kommt heu­te garan­tiert noch ein Wet­ter“ Wet­ter. Unter sol­chen Bedin­gun­gen macht man im Wein­vier­tel das ein­zig Rich­ti­ge: nichts. Kein Ver­kehr, kei­ne Rad­fah­ren­den, bei die­ser Hit­ze geht auch der Hund nicht frei­wil­lig raus und so fah­ren wir wie durch einen Spa­ghet­ti­wes­tern mit lee­ren Stras­sen. Schon in Glin­zen­dorf ist es Zeit Was­ser nach­zu­tan­ken und dort ent­de­cken wir auch, dass die klei­ne Kir­che auf dem Anger im Kern roma­nisch ist, auch wenn man ihr das nicht auf den ers­ten Blick ansieht. Wirk­lich besich­ti­gen kann man sie aber nicht und daher bringt es auch wenig sich in dem ange­nehm küh­len Raum län­ger auf­zu­hal­ten. Es geht wei­ter nach Nor­den, ordent­lich ange­scho­ben vom Süd­föhn, von Was­ser­hahn zu Wasserhahn.

Den tsche­chi­schen Nachbar*innen hat wohl nie­mand gesagt, dass es heu­te ange­sagt ist zu Hau­se zu blei­ben. So tref­fen wir min­des­tens 80% der Rad­fah­ren­den heu­te jen­seits der Gren­ze und die fah­ren heu­te auch alle. Ist ja auch ange­neh­mer in Bewe­gung zu blei­ben und ein wenig Fahrt­wind zu erzeu­gen. Die sonst bei den Rad­fah­ren­den so belieb­ten Bier­lo­ka­le und Gast­gär­ten sind daher men­schen­leer, heu­te ist kein Bier­wet­ter. In Bře­clav ist aber heu­te Eis­wet­ter, wenn auch nur rund 15 Minu­ten lang. Ein Blick nach Wes­ten lässt uns sehr schnell zum Bahn­hof auf­bre­chen. Gera­de recht­zei­tig, denn kaum sit­zen wir im Zug, geht das ver­spro­che­ne Wet­ter über uns nie­der und setzt die Zug­toi­let­ten unter Was­ser. Heu­te gibt es als beson­de­re Ser­vice­leis­tung feuch­tes Toi­let­ten­pa­pier im Regio­nal­ver­kehr und wegen der Sanie­rung der S‑Bahn Stamm­stre­cke einen Halt in Stad­lau. Von uns aus könn­te das immer so sein.

Die Fotos

Die Stre­cke


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