Wien – Znojmo

⌴ 108km ⋅ ↗ 659hm ⋅ ↘ 551hm ⋅ ⤓ 158m ⋅ ⤒ 309m ⋅ ◷ 5:36:21

Im Wein­vier­tel soll es heu­te zu einer Unfall­se­rie gekom­men sein, bei der Autofahrer*innen auf einer mys­te­riö­sen Schleim­spur ins Schleu­dern gekom­men sein sol­len. Wir geste­hen: die­se Schleim­spur stammt wohl von uns. Wir haben Schnup­fen, aber wir radeln den­noch über die Hügel in Rich­tung Rotz, äh Retz. In Haugs­dorf bie­gen wir rechts ab, stem­men uns gegen den Sei­ten­wind, las­sen uns den Hügel hin­auf­tra­gen und rol­len hin­un­ter ins Tha­ya­tal nach Znoj­mo. Dort haben wir wenig Zeit für Sight­see­ing, es gibt ja nur alle zwei Stun­den einen Zug, daher schnap­pe ich beim Tank­stel­len-Bil­la, den es hier­zu­lan­de auch gibt, ein paar Geträn­ke und schon sit­zen wir im Zug. 

Neben uns hat noch ein wei­te­rer Rad­fah­rer Platz genom­men, ein jun­ger Mann, ansons­ten ist hier unten bei den Rad­stell­plät­zen, ange­neh­me Ruhe. Das ändert sich in Retz, wo drei Frau­en mit erstaun­lich sau­be­ren Gra­vel­bikes ein­stei­gen, die das schlech­te Wet­ter genutzt haben um eine gemein­sa­me Aus­fahrt zu machen (bit­te einen Blick auf die Fotos zu wer­fen – so sieht schlech­tes Wet­ter aus), weil dann ist der Zug nicht so voll, mei­nen sie. Die ÖBB habe ja viel zu wenig Rad­ab­stell­plät­ze im Zug (lei­der wahr), aber sicher­heits­hal­ber wird der Zug­be­glei­ter ans ande­re Ende geschickt, ob es dort auch noch so ein Abteil für Räder gibt (gibt es nicht) und dann wer­den die Räder ver­staut. Der Kol­le­ge neben uns macht sich erbö­tig beim Schlich­ten zu hel­fen, was aber abge­lehnt wird, uns so kommt er kopf­schüt­telnd wie­der zurück und gemein­sam lau­schen wir dem Fahr­rad­trans­port-Kaba­rett hin­ter uns: die Räder anhän­gen geht nicht, ist ja kein Platz frei (das Ange­bot umzu­schlich­ten…), einen Spann­gum­mi hat man nicht dabei, also gibt es nur eine Mög­lich­keit: sich auf einen der Klapp­sit­ze set­zen und das Rad fest­hal­ten. Eine Stun­de und 20 Minu­ten lang. Das geht aber nur für eine der drei, die ande­ren ste­hen von Retz bis Wien im Rad­ab­teil, weil ein­fach anleh­nen geht auch nicht, die Räder könn­ten ja umfal­len. Wobei? Wir rät­seln… Dass ein Trieb­fahr­zeug­füh­rer unver­mu­tet das Lenk­rad ver­reisst, kommt eher sel­ten vor, schon allein des­halb weil der Zug kei­nes hat. 

Ich bin pri­vat ja der Mei­nung, dass man mit einem Rad, das einen grö­be­ren Scha­den neh­men könn­te, wenn es im Zug umfällt, nicht Zug fah­ren soll­te, dass sich ein sol­ches Rad aber auch nur sehr ein­ge­schränkt zum Rad­fah­ren eig­net. Ja, mir ist durch­aus bewusst, dass das ande­re anders sehen, aber die ste­hen dann auch eine gute Stun­de im Zug bei fast lee­ren Sit­zen. Immer­hin haben sie dabei Spass. Es geht um Sport und Rad­rei­sen und es wer­den Fotos irgend­wo hoch­ge­la­den und Deh­nungs­übun­gen gemacht und es wird gerät­selt, was die­se Kabeln an unse­ren Rädern sein sol­len (Licht und eine Power­bank fürs Han­dy – rich­tig erkannt). Sie haben Spass beim Quat­schen, wir haben Spass beim Zuhö­ren und eigent­lich klin­gen sie recht nett. Falls ihr das hier lest: wenn wir uns wie­der über den Weg lau­fen, erzählt uns doch mehr über die Rund­fahrt durch Bos­ni­en und wir erklä­ren euch dafür wie Fahr­rad­mit­nah­me im Zug funk­tio­niert – was meint ihr?

Die Fotos

Die Stre­cke


Eine Antwort zu „Wien – Znojmo“

  1. @lechat
    @uk
    Das Bild von dem Trak­tor der „den Win­dowsXP Hin­ter­grund war­tet“ hat mir gera­de den Abend versüßt 😀

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