Beim Nachschlagen über die Orte der gestrigen Tour sind wir darauf gestossen, dass es in Bernhardsthal etwas gibt, das unser Interesse geweckt hat, also fahren wir gleich noch einmal dort hin. Zweimal hintereinander die selbe Strecke ist aber langweilig, daher geht es heute über Auersthal und Gaweinstal nach Norden. Übrigens fällt uns in dieser Gegend eine gewisse Häufung von Ortsnamen auf, die auf ‘-thal’ enden: Auersthal, Bernhardsthal, Ottenthal, Eibesthal oder Blumenthal. Gaweinstal schreibt sich ohne ‘h’, hat dafür aber eine Bäckerei-Konditorei und meldet sich daher für die Liste der Mittagessen-Locations im Weinviertel an. Man muss hier ja schon aufpassen, wie man die Route legt, will man am Sonntag nicht verhungern. Bäckerei-Konditorei Kriebaum wurde also getestet und für gut befunden.
Bernhardsthal ist heute das eigentliche Ziel. Hier hatten wir gestern keine Zeit mehr den Teich zu besichtigen. An und für sich entspricht ein Teich nicht unbedingt unserem Beuteschema, auch dann nicht, wenn er mit 25 ha die grösste Wasserfläche des Weinviertels ist. Wenn über ihn allerdings eine massiv gemauerte Ziegelbrücke führt und diese Bücke Teil der Nordbahnstrecke ist, spitzen wir schon die Ohren. Und wenn die Brücke dann auch noch ein “Frühwerk” von Carlo Ghega ist, dann müssen wir dort hin. Dieser Carlo Ghega kam (typisch kakanisch) nicht aus der Hauptstadt, sondern aus Venedig, war als Ingenieur verantwortlich für einen Teil der in den späten 1830er Jahren errichteten Kaiser Ferdinands-Nordbahn und erlangte später Berühmtheit als Erbauer der Semmeringbahn. Für solche Errungenschaften wurde man in Österreich zu dieser Zeit gern geadelt und so landete Carlo Ghega als “Carl Ritter von Ghega” gut 100 Jahre später auf der 20-Schilling-Note.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass es sich im Sommer nett am Teich sitzt. Ein kleines Lokal und ein paar Tretboote gibt es, dazu eine Liegewiese mit auffallend vielen Wühlmäusen (oder wenigen etwas verwirrten Exemplaren), von der aus man die Züge auf der Brücke beobachten könnte. Dazu ist es heute aber zu kalt und Züge sind ein scheues Wild, natürlich lässt sich gerade dann, wenn wir vorbeikommen, keiner auf der Brücke blicken. Müssen wir halt noch einmal kommen.
Die Fotos















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