Für den Rückweg von Brno nach Wien haben wir uns heute eine andere Strecke ausgesucht. Die schon bekannte ist zwar die kürzeste (Ulrich) oder fast (meine Variante – ok, ich hab mich da irgendwo ein wenig verfahren), aber wir kennen sie halt schon. Aus diesem Grund fahren wir heute nur ein paar Kilometer auf der von Bierlokalen gesäumten Ausflugsstrecke. Dort wird übrigens nicht nur Birell ausgeschenkt und wir fragen uns, wie sich das mit dem eigentlich für alle Fahrzeuglenker*innen geltenden 0.0 Promille verträgt. Wir sind aber so bald dran, dass sich das Problem ohnehin noch nicht stellt, denn um 10 am Vormittag haben sogar hierzulande die Bierlokale noch geschlossen.
Wir biegen also links ab und hügeln uns die ersten rund 70 Kilometer durch beschauliche mährische Hinterland. Hier hat vor über 200 Jahren die berühmte Schlacht von Austerlitz stattgefunden, doch das wissen wir noch nicht als wir durchfahren, denn der heutige Name der Stadt (Slavkov u Brna) hat mit dem damaligen deutschen Namen so garnichts zu tun. Einmal im Jahr ist es hier mit der Beschaulichkeit allerdings vorbei, denn man gedenkt der Schlacht mit einem Reenactment, Kanonen und Kavallerie inklusive. Leider hat die Schlacht von Austerlitz aber im Dezember stattgefunden und so gibt es beim Reenactment wie beim Original Schnee oder Nieselregen bei 5 Grad. Da war es heute doch deutlich angenehmer.
Nach der Überquerung der March allerdings wurde es für einige Kilometer recht ungemütlich. Die Strasse verläuft hügelig und kurvig durch eine Windows-XP-Hintergrund-artige Landschaft und wer solche Strassen kennt, weiss, dass der durchgehende weisse Strich in der Mitte der Strasse den p.t. Autofahrer*innen schon etwas zu sagen versucht. Die wollten aber nicht hören oder vielleicht haben sie auch alle schon dieses offenbar immer weiter verbreitete Um-die-Ecke- und Über-die-Kuppe-Sicht ermöglichende Gerät im Wagen, das jetzt scheinbar standardmässig in Autos eingebaut wird. Ach, dieses Gerät gibt es garnicht? Dann schweige ich lieber über die Fahrkünste von so manchen, die mit uns heute die Fahrbahn geteilt haben und beame uns gedanklich nach Hohenau. In Wirklichkeit haben wir das selber fahren müssen und weil wir dann schon im Fahren waren, haben wir bis Angern, bis Gänserndorf und dann bis nach Hause verlängert.
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