Vor zwei Jahren sind wir vom Urlaub zurückgekommen und Ulrich wurde von der damals erst gut 4 Monate alten Canetti mit einem Quieken begrüsst, wie ich es vorher noch nie und auch seither nie wieder von einer Katze gehört habe. Sie hat wohl damals nicht damit gerechnet, dass sie ihr geliebtes Herrchen jemals wiedersehen würde. Seither sind wir oft genug fortgefahren und wieder heimgekommen, dass sich da eine gewisse Routine eingestellt hat. Gequiekt wird nicht mehr, grosses Streicheln und Schnurren gab es gestern natürlich trotzdem.
Die letzten Tage des viel zu langen Sommers nutzen wir noch für Ausflüge ins Weinviertel. Alle anderen Richtungen führen im Moment auch nur dorthin, Widerstand zwecklos, denn der Wind, der uns in Polen gequält hat, ist jetzt in unserem Rücken und schiebt uns durch die trockene Savanne Niederösterreichs. Die Weinlese hat schon längst begonnen, was man auch daran merkt, dass wir mehrfach einer Landmaschine mit merkwürdig hoch angebrachtem Fahrerhaus und viel Luft zwischen den beiden Seiten mit den Reifen begegnen, das den schönen Namen „Grapeliner“ trägt.
Kulinarisches gibts unterwegs einmal in Form von ein paar blassgelben Weingartenpfirsichen vom Strassenrand und dann in Znojmo in Form eines Biers oben bei der Brauerei. Den Biergarten mit der spektakulären Aussicht muss man sich aber hart erarbeiten: zuerst gehts den Berg hoch aus dem Thayatal in die Stadt und dann durch dieselbe auf einer Art Teststrecke für grausame Kopfsteinpflaster, vielleicht besser bekannt als „Altstadt“. Unser Favorit für den Titel hat längliche Steine und tiefe Rillen, rumpelt als ziemlich, wenn man quer drüber fährt und erzeugt ein Gefühl wie auf Schienen, wenn man ihn längs befährt. Oben in der Brauerei sind trotzdem ein paar Leute mit ihren Rädern (Mountainbikes, eh klar!) und eine Menge anderer ohne Räder, sitzen auf der breiten Mauer und im Gras und trinken Wein. Ja, es ist eine Brauerei mit Brauereimuseum, aber heute findet dort ein Weinfest mit Verkostung, Volksmusik und Sturm statt. Mehr als ein Bier geht sich aber eh nicht aus, denn es gibt nur alle 2 Stunden einen Zug aus Znojmo und wir wollen nicht erst um halb 11 in Wien ankommen. Wär auch schön, wenn das mal geändert würde, sodass jeder Zug nach Znojmo fährt und nicht die Hälfte erst von Unterretzbach abfährt.
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