Wien – Znojmo

⌴ 116.0km ⋅ ↗ 867hm ⋅ ↘ 762hm ⋅ ⤓ 156m ⋅ ⤒ 358m ⋅ ◷ 7:16:15

„Wo kann man denn in Znoj­mo gut auf ein Bier gehen?“ wur­den wir ges­tern auf der Geburts­tags­fei­er gefragt. „Wo gibts in Tsche­chi­en KEIN Bier?“ haben wir uns nicht getraut zu ant­wor­ten. Also lau­te­te unse­re Aus­kunft, dass es an der Tank­stel­le im Zen­trum gutes loka­les Bier gäbe. Das stimmt auch, wur­de aber nicht mit so viel Wohl­wol­len auf­ge­nom­men wie es die­ses Bier ver­dient hät­te, und so haben wir uns für heu­te eine fact fin­ding mis­si­on vorgenommen. 

Zuerst aber muss man mal hin­fah­ren, gut 100 km durch das hüge­li­ge Wein­vier­tel, wo sich tat­säch­lich manch­mal etwas zum Guten ver­än­dert. In dem Fall ist es die neue Licht­an­la­ge an den Bahn­über­gän­gen über den Reb­laus-Express. Bis­her hat man dort von uns ver­langt, dass wir nach einer Abfahrt, bei der man ordent­lich Speed auf­nimmt, am Bahn­über­gang ste­hen blei­ben. Es war dort nicht nur gebo­ten (Stopp­ta­fel) son­dern auch sehr wei­se, weil man an die­ser Stel­le fast nichts sieht. Ob der Bahn­über­gang den neu­er­dings dort erlaub­ten 50er auch ver­trägt, haben wir uns aber nicht gleich aus­zu­pro­bie­ren getraut, lie­ber mal sach­te mit den jun­gen Pferden!

Die Pfer­de und ihre Reiter*innen sind hung­rig in Ernst­brunn ein­ge­lau­fen und um ein Haar hät­ten sie den Ort hung­rig auch wie­der ver­las­sen. Ernst­brunn hat näm­lich eine Piz­ze­ria mit dem schö­nen Namen „La Spe­ran­za“, wer aber Hoff­nung auf eine Funghi oder Capric­cio­sa gehegt hat­te, wur­de ent­täuscht. War­te­zeit auf eine Piz­za beim gesteckt vol­len Lokal und Gast­gar­ten ca. 1 Stun­de – bis dahin sind wir vom Fleisch gefal­len. Es gibt eine Alter­na­ti­ve, die Lin­sen­ein­topf, Rinds­sup­pe, Hirsch­gu­lasch, Auf­stri­che, Rinds­ra­gout etc. anbie­tet, aber auch die­se Essens­quel­le hat lei­der einen klei­nen Schön­heits­feh­ler: es han­delt sich um einen Auto­ma­ten mit gekühl­ten Ein­mach­glä­sern, aber ohne Mög­lich­keit das Essen warm zu krie­gen und so schlimm, dass wir 4 Grad kal­tes Gulasch aus einem Rex­glas löf­feln, ist es dann doch noch nicht. Der zwei­te Auto­mat dane­ben hat Man­ner­schnit­ten, Chips und ande­re Fesa­zus, das muss es tun.

Heu­te haben wir Zeit in Znoj­mo und sind unent­schlos­sen, ob wir um 18:57 oder um 20:57 mit dem Zug zurück­fah­ren wol­len. Letz­te­res hät­te bedeu­tet, dass wir uns in einem der Loka­le am Haupt­platz nie­der­ge­las­sen hät­ten, doch auch jen­seits der Gren­ze ist noch immer so eine Art Wein­vier­tel und da ist das mit der Gas­tro­no­mie am Sonn­tag Abend so eine Sache. Der Haupt­platz hat geschlos­sen, die rest­li­che Innen­stadt eigent­lich auch, wie­der run­ter zum Muse­um wol­len wir auch nicht, also beschlies­sen wir end­lich mal zur goti­schen Kir­che zu fah­ren, die gemein­sam mit dem Rat­haus­turm die Sky­line der Stadt bil­det. Besich­ti­gen wer­den wir die ein ande­res Mal, wenn es wär­mer ist. Die Tem­pe­ra­tur in der Kir­che eig­net sich näm­lich ggf. dazu das Bier fürs Stadt­fest vor­zu­küh­len, für Rad­fah­ren­de in kur­zen Hosen aber weni­ger. Dafür aber ist die Aus­sicht von da oben die Kra­xe­lei in jedem Fall wert – die Aus­sicht auf das Tha­ya­tal und auch auf den Nach­bar­hü­gel, wo es scheint, als wären die Men­schen dort im Grü­nen mit Bier versorgt.

Also schnell auf Kopf­stein­pflas­ter rüber auf den ande­ren Hügel, wo sich die Znoj­mo Braue­rei befin­det. Ob dort noch Bier gebraut wird, wis­sen wir (noch) nicht, aber es wird ganz vor­ne im Kiosk an der Fels­kan­te jeden­falls Znoj­mo Rotun­da aus­ge­schenkt, ein rotes Bier, in dem die Son­ne beson­ders schön unter­ge­hen wür­de. Ja, wür­de, denn auch die­se Loca­ti­on ist nur fast per­fekt: hier ist um 19 Uhr Schluss. Da aber sit­zen wir schon im Zug nach Wien.

Die Fotos

Die Stre­cke


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