Der Wetterbericht sagt, dass es heute “Westwind mit Spitzen von 40 bis 60 km/h” gibt, also fahren wir nach Osten. Wir geben es zu: im Zweifelsfall lieber mit dem Wind. Es heisst zwar, dass Gegenwind den Charakter formt, aber was solls, in unserem Alter ist das mit der Charakterformung ohnehin schon erledigt. Da ist nichts mehr zu machen, und deshalb haben wir da auch kein schlechtes Gewissen.
Es geht also in Richtung Parndorf, wo es am Sonntag zumindest eine Tankstelle für die ausgewogene mittägliche Verpflegung mit Süsskram und Leberkäsesemmeln gibt, aber so weit kommen wir nicht. Der Magen ist noch auf Sommerzeit eingestellt und will schon vor Bruck an der Leitha gefüllt werden, was uns die Gelegenheit gibt dort mal nach Essbarem zu suchen und tatsächlich fündig zu werden. Es gibt – erraten – frisches Burek in der kleinen Bäckerei gleich hinter dem Hauptplatz und, weil wir wohl ein wenig erfroren ausgesehen haben, auch einen Tee aufs Haus. Damit ist die kulinarische Grundversorgung auch in Richtung Osten gesichert. Die Kür haben wir dann in Parndorf entdeckt: “ist das da etwa ein Naglreiter? Hat der offen?” Ja, auch dieser Ort hat eine Filiale der burgenländischen Bäckerei mit Café und Sonntagsöffnung. Wir sind jahrelang daran vorbeigefahren, weil wir immer geschaut haben, dass wir links die richtige Abzweigung erwischen und die Ampel umfahren können.
Inzwischen ist es früher Nachmittag und der versprochene Westwind hat tatsächlich in der prognostizierten Stärke eingesetzt. Der Blick in den Osten macht uns etwas unfroh, denn sowohl über dem See als auch in Richtung Győr scheint es kräftig zu regnen. Regen hatten wir gestern schon, das wäre ja langweilig, also wenden wir uns in Richtung Bratislava. Kurz vor dem Bahnhof Petržalka beschliessen wir dann doch lieber nach Marchegg zu fahren und dort einen REX zu nehmen statt quer durch die Stadt zum Hauptbahnhof. Dies nur, falls jemand fragt, warum wir so “umständlich” nach Marchegg gefahren sind.
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