Wien – Vranovice

⌴ 115.1km ⋅ ◿ 543hm ⋅ ◺ 522hm ⋅ ⤓ 156m ⋅ ⤒ 322m ⋅ ◷ 5:57:13

Man sagt uns nach ein klein wenig ferrophil zu sein und vielleicht ist da auch ein klein wenig dran. Ganz sicher aber sind wir velophil, zumindest wenn uns nicht wie heute das Wetter einen (Regen)Strich durch die Rechnung macht. Eine letzte Tour auf ein Bier nach Brno hätte es werden sollen, doch am Thaya-Stausee ist es vorbei mit dem goldenen Herbstwetter. Leichtes Nieseln geht über in Tröpfeln und dieses in Tropfen und schliesslich in Regen und auch, wenn wir Regenjacken dabei haben, so helfen die nicht gegen nasse Füsse und Beine.

In der kleinen Ortschaft Vranovice gibt es die erste Möglichkeit in einen Zug einzusteigen. Dass wir dadurch von Vranovice nichts gesehen haben ausser dem Bahnhof bedauern wir nicht, denn es gibt in Vranovice nichts zu sehen. Schuld daran ist die Eisenbahn, die hier innerhalb eines Jahres gleich zweimal Geschichte geschrieben hat: das erste Mal war Vranovice der Ort des ersten Eisenbahnunfalls in der Monarchie, gerade mal einen Monat nach Eröffnung der Strecke nach Brünn. Es handelte sich anscheinend um einen Auffahrunfall, der glimpflich ausging, im Gegensatz zum zweiten Ereignis, dem Funkenflug einer durchfahrenden Lokomotive, der das halbe Dorf in Brand steckte.

Wenn es nichts zu sehen gibt, können wir auch gleich auf ferrophil umsatteln. Wir fahren jetzt also Škoda und bedienen uns des Nahverkehrs der ČD und des Jihomoravský kraj. Die Rennräder hängen zuerst in einem rot-weissen Škoda mit dem Namen irgendeiner Wein-Sorte (wir haben tatsächlich vergessen nachzusehen, um welche es sich gehandelt hat) und luxuriösem Platzangebot im Inneren. Dann folgt ein Inter Panter, eine blau-weisse Garnitur, ebenfalls von Škoda und schliesslich ein langweiliger Railjet nach Wien. In allen drei Garnituren kommen wir unfreiwillig dazu unsere neuen Räder auf Hängetransporttauglichkeit zu testen. Im Gegensatz zu den Reiserädern mit Hochwandfelgen und breiteren Reifen passen die Rennräder auch im Railjet problemlos in die Hänger. Dennoch wäre es langsam an der Zeit den Fahrradtransport in den Zügen zu modernisieren, denn nicht nur heute wird es so gewesen sein, dass eine E-Bike-Fahrerin mit ihrem viel zu schweren Gefährt im Gang herumsteht, weil sie es beim besten Willen nicht um die Kurve und in den Haken gewuchtet und beim Aussteigen wieder rechtzeitig heraus bekommt.

Die Fotos

Die Strecke

Fediverse-Reaktionen


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert