Tag 4: Oświęcim – Ostrava

⌴ 94km ⋅ ↗ 471hm ⋅ ↘ 489hm ⋅ ⤓ 212m ⋅ ⤒ 279m ⋅ ◷ 6:02:59  ⋅ Σ 145km

Leu­te, was hal­tet ihr davon ein klei­nes Spiel zu spie­len? Ihr schaut jetzt mal nicht auf die Über­schrift des heu­ti­gen Blog­ar­ti­kels und ich beschrei­be euch, wo wir uns gera­de befin­den. Schau­en wir mal, ob ihr es erra­tet. Also: wir sind in der dritt­gröss­ten Stadt des Lan­des und ehe­mals der mit der schlech­tes­ten Luft­qua­li­tät. Ihre Wirt­schaft war näm­lich bis in die 90er Jah­re domi­niert von der Stahl­in­dus­trie, aber seit der Deindus­tria­li­sie­rung muss sich die Stadt neu erfin­den und tut das mit Kunst und Kul­tur, ger­ne auch in Ver­bin­dung mit Tech­nik und Wis­sen­schaft. Eine Uni, Thea­ter, Kon­zert­sä­le, Muse­en etc. hat man schon und man hat sich auch als Euro­päi­sche Kul­tur­haupt­stadt bewor­ben. Der Ver­kehr ist hier gut aus­ge­baut, der ziem­lich neu errich­te­te Bahn­hof ein wich­ti­ger Ver­kehrs­kno­ten­punkt im Land, aber ein wenig aus­ser­halb des Stadt­zen­trums gele­gen, was aber nicht wei­ter schlimm ist, weil sowohl die Stras­sen­bahn Linie 1 als auch die Linie 2 dort hin­fah­ren, aus­ser­dem gibt es Bus­se und O‑Busse. Rat­häu­ser hat man gleich zwei, weil das alte irgen­wann im 20. Jahr­hun­dert zu klein gewor­den ist. Wisst ihr es schon? OK, ein Tipp noch: am Sonn­tag­abend gibt es in der Innen­stadt nur Piz­za zu essen. Wer jetzt auf Linz tippt, liegt knapp dane­ben. Wie sol­len wir von Oświęcim auch in einem Tag mit dem Fahr­rad nach Linz kommen? 

Nein, es ist Ost­ra­va am äus­sers­ten nord-öst­li­chen Rand Tsche­chi­ens gele­gen und schon Mit­te des 19. Jahr­hun­derts eines der Schwer­indus­trie-Zen­tren Euro­pas. Um den Titel der Stadt mit der schlech­tes­ten Luft hat man mit dem weni­ge Kilo­me­ter ent­fern­ten Katow­ice gerit­tert und wie in Katow­ice ist nach dem Abbau der Schwer­indus­trie eini­ges an pit­to­res­ken Rui­nen übrig­ge­blie­ben, mit denen man jetzt doch etwas machen möch­te. Wir hat­ten nach 95 Kilo­me­tern auf dem Rad und einem aus­gie­bi­gen Spa­zier­gang durch die sonn­täg­lich aus­ge­stor­be­ne Innen­stadt, die zahl­rei­che Bau­wer­ke aus den 1920er und 1930er Jah­ren auf­weist, lei­der nur noch wenig Zeit uns das weit­läu­fi­ge Gelän­de anzu­se­hen. Es geht sich eine Fahrt mit Stras­sen­bahn dort­hin aus, dann ein kur­zer Rund­gang und der fest Plan bald mal wie­der hier­her zu fah­ren ist schon fix gefasst. Von den weni­gen Tagen, die wir jetzt noch haben, wol­len wir aber nicht noch einen in einem Muse­um zubrin­gen, nach Schlecht­wet­ter, Muse­um und Ausch­witz ist es lang­sam wie­der Zeit ein Stück mit dem Rad zu fah­ren. Noch ist das hier ja kei­ne Stu­di­en­rei­se für kul­tur­be­flis­se­ne Pensionist*innen, das hat hof­fent­lich noch ein paar Jah­re Zeit!

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