Von der slowakisch-ungarischen Grenze nach Bratislava sind wir schon das eine oder andere Mal gefahren. Wahlweise links oder rechts der begleitende Kanal, Massen an Radfahrenden, Auwald. Oben hinter dem Damm die zum See aufgestaute Donau. Kurz vor der Grenze eine rumpelige Wurzelpassage. Insgesamt nicht besonders spektakulär, also sucht sich das radfahrende Gehirn eine Nebenbeschäftigung und beginnt zu zählen. Nein, nicht die anderen Freizeitsportler*innen, sondern die dortigen Freizeiteinrichtungen und derer gibt es viele. Es handelt sich um Hütten und Häuschen mit Gastgarten, in denen etwas ausgeschenkt wird, das hier scheinbar viele zum Radeln bringt: Bier. Zwischen der Stary Most, der schön renovierten Brücke, auf der Strassenbahn, Rad- und Fussverkehr die Donau queren, und der ungarischen Grenze gibt es auf ca. 20 Kilometer Strecke gezählte 11 Bier- und Kofola-Schänken und ein Lokal, bei dem wir uns nicht sicher waren, ob es auch Bier hat, aber fast davon ausgehen müssen, da es sich ja in der Slowakei befindet. In Summe also 12. Es geht hier sich schon ein Pub Crawl per Fahrrad aus: bei jedem Bierstand ein Seidl, das wäre zumindest für mich eine Herausforderung, der ich nicht gewachsen wäre. Es soll aber Leute geben, die auch noch den Rückweg auf sich nehmen würden. Nur, was machen die dann an der ungarischen Grenze im Wald?
Eine kleine Runde nach Wolfsthal über Neusiedler See und Halbturn war das heute also, genau das Richtige für so ein älteres Ehepaar. Eis gabs auch und zwar nach der gestern eingeführten Umrechnung: 42 km Rad berechtigt zum Genuss von 1 Kugel Eis, heute in Gols, wo sich hinter einer grünen Plastikkuh an der Hauptstrasse in einem Container eine Filiale der Firma „Eismacher“ versteckt. Dass der Garten, in dem man sein Eis geniessen kann, der des Diakoniezentrums ist und über das Eis Heimbewohner*innen und Eisfreund*innen zusammengebracht werden sollen, ist eigentlich auch eine nette Idee.
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