Heute mal auf einem anderen Weg als dem üblichen Radweg nach Győr. Bei Andau über die Grenze, und dann durchs Hinterland, das hier ganz schön ländlich ist, Mosonmagyaróvár grosszügig umfahren, und von West kommend nach Győr und schnurstracks zum Bahnhof. Und was soll man sagen? Nun ja, wir haben einen Grundsatz: nach Ungarn nur mit max. 4 Bar und mind. 40 mm Reifenbreite. Irgendein Teufel hat uns geritten diesen Grundsatz zu vergessen, wir werden in Zukunft wieder daran denken. Das Hinterland besteht nämlich aus einer längeren Gravelpassage (wir fahren mit den Reiserädern/Gravelbikes auf dem Donauradweg nach Krems, aber mit 25 mm auf Rennrädern auf ungarischem Gravel – uns ist wirklich nicht mehr zu helfen!) und jeder Menge dieser Nebenstrassen, von denen Ungarn ja so viele hat. Verkehr gibt es auf diesen Strassen kaum, eine durchgängige Asphaltdecke aber auch nicht überall, soll heissen: es gibt Spalten, Risse, Löcher, Schlaglöcher, gestopfte Schlaglöcher und wieder aufgerissene Schäden. So etwas macht mit anderen Rädern mehr Spass und dann sieht man auch mehr vom Naturschutzgebiet Hanság, dem ehemaligen Moorgebiet, das vor der Entwässerung Teil des Neusiedler Sees war.
Etwa 15 km vor dem Ziel dann das ungarische Radwegsparadies: nagelneu, mit der landestypischen gelben Mittellinie und einer beleuchteten Querung beim Seitenwechsel. Ich hätte da auch gleich eine Idee zur post-kakanischen Zusammenarbeit: wir schicken ein paar burgenländische Feldwegbauer nach Ungarn zwecks Fortbildung der dortigen Kolleg*innen in der Errichtung von Asphaltdecken, die nicht ganz so leicht zerbröseln. Und als Gegenleistung wollen wir lernen, wie man solche Radwege baut und auch, wie man die Politik davon überzeugt, dass sie die bauen muss. Ich kenne da nämlich so einige Gemeinden in Österreich, die genau so einen Weg brauchen könnten.
Schreibe einen Kommentar