„Na, des geht ned“, wird uns gleich nach der Ankunft schon ein Wunsch abgeschlagen, „aber da habts eh ned viel versamt“, heisst es dann zum Trost. Wir lernen: Mindestabnahmemenge für Bratwürstel ist drei Stück und das gilt auch für die fleischlose Version. Ob sie denn wenigstens gut wären? „Es gibt a paar, denen schmeckns, aber die meisten bestellens ned wieder“ und ausserdem sind grad keine auf dem Grill und der Gesichtsausdruck des Bratwurstverkäufers drückt auch deutlich aus, was er von dieser neuen Mode hält. Also bleibt es bei den Klassikern mit Sauerkraut und Weckerl.
Die Klassiker gibt es nebst einer Butterbrezel als sehr verspätetes Mittagessen. Das wollen wir ja eigentlich im Speisewagen des ICE einnehmen, der nicht einmal schlecht ist – wenn er denn in Betrieb ist. Ist er aber nicht, was man uns ein paar Minuten nach der Abfahrt mitteilt, als es schon zu spät ist noch etwas einzukaufen. Dafür aber hätten wir massenhaft Zeit gehabt, denn wir verlassen Wien mit fast 30 Minuten Verspätung „wegen technischer Probleme“. Wir tippen darauf, dass sich die technischen Probleme vorne im Zug zwischen erster und zweiter Klasse befunden haben, können es aber nicht bestätigen.
In Nürnberg gibt es zuerst eine neue dünne Jacke für mich im Vaude-Store, dann jede Menge Photo-Ops für Ulrich und zum Schluss fränkische Küche mit Bier für uns beide. Für die eigentliche Hauptattraktion aber sind wir leider rund zwei Wochen zu früh dran: das DB-Museum hat ab 24.4. die Eisenbahn-Ausstellung des Jahres, ach, was sag ich, des Jahrzehnts! Endlich wird das letzte Tabu des Eisenbahnverkehrs gebrochen und während die Fahrgäste sich lange Jahre was verkneifen mussten, tut die DB das nicht mehr und gestaltet eine Ausstellung zum Thema Zugtoiletten. Dass die gerade geschlossen sind, wenn man dort rein will, wie auch heute in unserem Waggon im ICE, ist auch sehr passend und verspricht eine sehr realistische Ausstellung, finde ich. Die DB schei**t sich da echt nichts! Jetzt müsste man nur noch wissen, wie lang die Ausstellung laufen wird, denn vielleicht hat sie ja doch noch geöffnet, wenn wir das nächste Mal in Nürnberg vorbeikommen.
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