Die Nachbar*innen im Norden sind immer wieder für eine Überraschung gut. Heute war es grünes Bier, das auf dem Ostermarkt von Znojmo ausgeschenkt wurde. Das ist eine lokale Tradition für den Gründonnerstag, es handelt sich also nicht um irgendwelche Reste vom Saint Patrick’s Day vor zwei Wochen. Zur Wahl stehen drei Sorten in unterschiedlichen Stärken von regionalen Brauereien, unseres hat 12 Grad, eher einen Brennesselton als das knallige Rapid-Grün des Nachbarstandes und eine sehr angenehme Hopfennote. Zusammen mit einem Langoš und nach einem Stück Torte aus der nahegelegenen Konditorei (wir haben die Langoš nicht gleich gerochen) ergibt das dann schon das Abendessen nach 115 km Fahrt.
Grün war heute nicht nur das Bier, sondern auch die Landschaft des südlichen Weinviertels. Es spriessen die Hyazinthen und Osterglocken in den Gärten, die Kirschbäume stehen in voller Blüte und werden von so vielen Bienen besucht, dass man so einen Baum regelrecht hören kann. Junges Gras gibt es auch wieder, aber nicht für die Schafe in Kreuttal, die heute noch nichts bekommen haben ausser Stroh. Zumindest wollen sie uns das weismachen, schauen ganz verhungert drein und nehmen dann gerne ein paar Halme durchs Gitter.
Das nördliche Weinviertel ist noch ein wenig winterlicher anzusehen. Ein paar Höhenmeter machen im Moment schon noch etwas aus und der namengebende Wein sieht auch noch recht unspektakulär aus, was sich aber bald ändern dürfte. Die Weinstöcke an unserem Gartenzaun (zugegeben eine echte Gunstlage) beginnen nämlich schon auszutreiben.
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