Tag 3: Paris – Ver­sailles – Paris

⌴ 46.0km ⋅ ↗ 348hm ⋅ ↘ 335hm ⋅ ⤓ 30m ⋅ ⤒ 173m ⋅ ◷ 4:56:12  ⋅ Σ 67.0km

Am Mon­tag sind Muse­en und ande­re Aus­stel­lun­gen in Frank­reich geschlos­sen. In ganz Frank­reich? Nein, eine klei­ne Haupt­stadt etwas nörd­lich des Zen­trums hält dage­gen und öff­net die Pfor­ten vie­ler ihrer Muse­en auch an Mon­ta­gen. Wegen eines Aus­stel­lungs­be­suchs sind wir aber nicht hier­her gekom­men und des­halb fin­den wir das zwar sehr nett, schla­gen das Ange­bot aber aus, denn heu­te ist das Wet­ter gut und wir haben die Räder mit, also fah­ren wir aufs Land. 

Naja, so ganz Land ist Ver­sailles heu­te nicht mehr, aber damals als es erbaut wur­de, war das noch ganz schön weit. So hat auch die von den Pari­se­rin­nen ange­führ­te Men­ge, die am 5. und 6. Okto­ber 1789 den König samt Fami­lie nach Paris geholt hat, je einen Tag für Hin- und Rück­weg gebraucht. Damals waren die Stras­sen noch schlech­ter und das Fahr­rad noch nicht erfun­den, und ich weiss auch nicht, wel­chen Weg man genom­men hat, der heu­ti­ge wäre vom Stadt­zen­trum wohl an die 20 km lang gewe­sen. Der Weg nach Ver­sailles ist also nicht wirk­lich lang, dafür aber stel­len­wei­se ordent­lich steil und Kopf­stein­pflas­ter hat man auch ein wenig. Macht aber nichts, denn zumin­dest das Bromp­ton ist erstaun­lich berg­taug­lich, dafür aber machen schon nied­ri­ge Geh­steig­kan­ten bei den klei­nen, har­ten Rei­fen Pro­ble­me beim Über­fah­ren. Ulrichs Tern ist genau das Gegen­teil: nicht wirk­lich berg­taug­li­che Geo­me­trie, dafür aber rollt er mit den brei­ten Rei­fen über alles drü­ber. A pro­pos Drü­ber­rol­len: das macht man hier mit roten Ampeln und wir hal­ten uns natür­lich an die loka­len Bräu­che, die da lau­ten: Ampeln sind für Autos und viel­leicht noch für Ves­pas, aber sicher nicht für Rad­fah­ren­de und schon gar­nicht für zu Fuss gehen­de. Vor allem zu Fuss und mit den öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln ist man hier in der Stadt unter­wegs, aber auch der Rad­ver­kehr ist inzwi­schen beein­dru­ckend. Beim mor­gend­li­chen Baguette- und Crois­sant-Holen bin ich mir fast wie in Ams­ter­dam vor­ge­kom­men, aber nur fast.

Ver­sailles also, aber weil das eben nicht in Paris ist son­dern aus­ser­halb hat das Schloss am Mon­tag zu. Kein Pro­blem, wir woll­ten eh nicht rein, es reicht uns es von aus­sen anzu­se­hen, durch den baro­cken Gar­ten zu schlen­dern, der in ein paar Wochen noch viel beein­dru­cken­der sein wird, und dann noch mit den Rädern eine Run­de durch den Teil zu dre­hen, wo man das darf. Dazu gehört der Teil, in dem die bei­den Tria­non­schlös­ser lie­gen und auch das kreuz­för­mi­ge Was­ser­bas­sin in der Mit­te, das den etwas irre­füh­ren­den Namen „Grand Canal“ trägt. An einem Mon­tag am frü­hen Nach­mit­tag ist hier wenig los, aber wir kön­nen es uns vor­stel­len, wie es hier aus­sieht, wenn das Schloss geöff­net ist und/oder mehr Men­schen lau­fend, spa­zie­ren gehend oder auf dem Rad Erho­lung suchen.

Zurück geht es durch die Ban­lieue von Paris, aber nicht durch den Teil, der uns aus dem Fern­se­hen bekannt ist, wenn mal wie­der benach­tei­lig­te Jugend­li­chen Autos anzün­den und sich Gefech­te mit der Poli­zei lie­fern. Das Depar­te­ment 92 wirkt wie das Gegen­teil davon: ruhig, bür­ger­lich, beschau­lich sind die klei­nen Städ­te, durch die wir kom­men, gleich­zei­tig ist das aber eine der rei­che­ren Gegen­den Frank­reichs. Auch der Rück­weg ist wie­der ziem­lich hüge­lig und so wirkt die­se Fahrt ein wenig wie eine Tour durch die äus­se­ren Tei­le des 17., 18. und 19. Bezirks in Wien, aller­dings ohne Heurigen.

Wie­der in der Stadt holen wir zuerst mein Con­fe­rence Badge für die nächs­ten Tage ab (ich bin hier ab mor­gen nicht mehr zum Spass) und dann spie­len wir ein neu­es Spiel mit der Pari­ser Mét­ro: es gibt eini­ge Sta­tio­nen, die aus­ge­spro­chen schön gestal­tet sind, ange­fan­gen mit der am Lou­vre, aber auch sonst kön­nen sie sich durch­aus sehen las­sen. Ein paar die­ser Sta­tio­nen fah­ren wir jetzt also mit der Mét­ro an und dann gilt es bis zur Ein­fahrt des nächs­ten Zuges ein pas­sen­des Motiv zu fin­den, abzu­lich­ten und gleich wie­der ein­zu­stei­gen. Bei 2 Minu­ten Inter­val­len muss man sich da schon ein wenig sputen.

Die Fotos

Die Stre­cke


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