Wien – Pamhagen

⌴ 105.0km ⋅ ↗ 318hm ⋅ ↘ 356hm ⋅ ⤓ 113m ⋅ ⤒ 186m ⋅ ◷ 5:44:08

Im Zug ist im Bahn­hof Neu­siedl am See ist plötz­lich eine jugend­lich klin­gen­de Stim­me mit deut­li­chem Wie­ner Ein­schlag über die Durch­sa­ge zu hören: „Klei­ner Sicher­heits­hin­weis: die meis­ten Bahn­hö­fe in Öster­reich haben Unter­füh­run­gen, damit ihr nicht immer über die Glei­se lau­fen müsst. [Pau­se] Ist fürn Lok­füh­rer auch nicht lus­tig, wenn wir euch dawi­schen.“ Der Ton­fall ist irgend­was zwi­schen öster­rei­chisch-genervt-gran­tig und eisen­bah­nerisch-pro­fes­sio­nell-resi­gniert. Aber wenn sich der Trieb­fahr­zeug­füh­rer per Durch­sa­ge an die Fahr­gäs­te wen­det, dann macht er das nicht ohne Grund und hof­fent­lich hat­te der/die Ange­spro­che­ne wenigs­tens ein schlech­tes Gewis­sen. Für unse­re Leser*innen, die der öster­rei­chi­schen Vari­an­te des Deut­schen nicht so mäch­tig sind: ‚dawi­schen‘ heisst ‚erwi­schen‘, aber nicht im Sin­ne von ‚ertap­pen‘ son­dern im Sin­ne von ‚über­fah­ren‘.

Wir waren heu­te also mal wie­der am Neu­sied­ler See, so spät wie noch nie übri­gens und es war schon zu mer­ken, dass wir Mit­te Novem­ber haben: bei Son­ne und Rücken­wind gings eigent­lich ganz gut zu fah­ren, aber sobald sich die Wol­ken vor die Son­ne gescho­ben hat, war schon zu spü­ren, dass der Win­ter unauf­halt­sam naht. Der kal­te Wind war als Rücken­wind kaum stö­rend (Rücken­wind merkt man ja bekannt­lich nicht so), aber auf den Gegen- oder Sei­ten­wind­pas­sa­gen friert dann das Gesicht doch ganz schön ein – welch ein Glück, dass wir fast nur Rücken­wind hat­ten. Den See haben wir nur von Wei­tem gese­hen, weil wir noch ein­mal die Rou­te über Gols pro­biert haben (dies­mal kei­ne Igel), dafür aber scheint im Zick­see wie­der ein ganz klei­nes biss­chen Was­ser zu sein, in der Mit­te und kaum wahr­nehm­bar, aber ganz sicher Was­ser. Oder doch eine Fata Mor­ga­na in der unter­ge­hen­den Wintersonne?

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