Tag 1: Sze­ged – Arad

⌴ 118km ⋅ ↗ 135hm ⋅ ↘ 105hm ⋅ ⤓ 79m ⋅ ⤒ 116m ⋅ ◷ 6:13:25  ⋅ Σ 121km

Unse­re Ein­rei­se nach Rumä­ni­en wur­de nicht ernst genom­men. Statt unse­re Per­so­nal­aus­wei­se genau­es­tens zu kon­trol­lie­ren, wie es ja vor­ge­se­hen ist, wenn man in einen Nicht-Schen­gen-Staat enreist, wur­den wir nur mit ‘Hi guys, have a nice trip!’ durch­ge­wun­ken. Das fängt ja gut an 🙂

Nach Arad führt die E68, eine alte Tran­sit­stre­cke mit nicht wenig Schwer­ver­kehr. An das Gefühl zuerst vom Luft­pols­ter so eines 30 Ton­nen schwe­ren Fahr­zeugs an den Stras­sen­rand gedrückt und dann wie­der zurück­ge­saugt zu wer­den, wer­de ich mich nie gewöh­nen. Da ist die Neben­stras­se ange­neh­mer zu fah­ren, wenn man von den letz­ten 15 Kilo­me­tern absieht, auf denen wir offen­bar in die Ara­der Frei­tags-Rush-Hour gera­ten sind. Wir gehen jetzt mal davon aus, dass es den zwei­ten und drit­ten LKW-Fah­rer, der uns im Sog des ers­ten zu knapp über­holt hat, eben­so erschreckt hat wie uns.

Arad ist eine alte Stadt, die an man­chen Ecken älter aus­sieht als es sein müss­te. Vie­le der Häu­ser aus dem 19. Jhdt., die den zen­tra­len Bou­le­vard säu­men und die Bau­sub­stanz der Innen­stadt aus­ma­chen, sind näm­lich lie­be­voll reno­viert, man­che aber tra­gen Schil­der, auf denen davor gewarnt wird sein Auto auf die­ser Stras­sen­sei­te abzu­stel­len, es kön­nen näm­lich Tei­le der Fas­sa­de her­un­ter­fal­len. So ein Fall ist das 1910 errich­te­te Haus gegen­über unse­rem Hotel, das lei­der in den letz­ten Jahr­zehn­ten stark ver­fal­len ist und dem unter ande­rem Löcher im Dach und feh­len­de Regen­rin­nen stark zuge­setzt haben. Jetzt soll hier wie­der ein Kino- und Thea­ter­saal ein­zie­hen, die ori­gi­na­le Fas­sa­de dafür wäre schon vorhanden.

Weni­ge Meter wei­ter befin­det sich das Thea­ter, ein Rat­haus, das auch in einer fran­zö­si­schen Gross­stadt ste­hen könn­te, gibt es auch, viel Grün am Fluss­ufer und der zen­tra­le Bou­le­vard ist eigent­lich ein Park. Man hat rund 100 km Stras­sen­bahn-Netz, das nach dem Sys­tem Karls­ru­he auch ins Umland führt. Übri­gens ein net­ter Zoo von alten Fahr­zeu­gen auf Meter­spur, den man hier ange­sam­melt hat, bevor man begon­nen hat auf moder­ne Nie­der­flur­wa­gen zu set­zen. All das kann man bei einem Spa­zier­gang durch die Innen­stadt und ent­lang des Flus­ses Mureş sehen und wenn man noch ein wenig wei­ter­wan­dert, so kommt man auch noch an einem sehens­wer­ten Bahn­hof vor­bei, von dem aus man bis Buka­rest, aber auch zurück nach Wien fah­ren könn­te, wenn man denn woll­te. Wir aber wol­len nicht, wir blei­ben noch ein wenig in die­sem Land.

Die Fotos

Die Stre­cke


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