Im Falter-Verlag sind zwei kleine rote Bände von Julia Köstenberger erschienen, die Radtouren zwischen Österreich und Tschechien bzw. Österreich und der Slowakei beschreiben. Ohne angeberisch klingen zu wollen, aber in sportlicher Hinsicht sind diese Touren für uns nichts, wohl aber in kultureller. Die Gegend entlang von Thaya und March hat nämlich einiges zu bieten, das man erst auf den zweiten Blick sieht und da stecken in „Grenzenlos Radeln“ Band 1 und 2 allerhand Hinweise.
Die Tour nach Břeclav haben wir zum Beispiel schon ein paar Mal gemacht. Gemütliche rund 100 km mit Bahnanschluss, teilweise auf Feldwegen. Die höchste Steigung führt durch die Weinberge bei Angern und heute, da wir die ausgelassen haben, war es nur eine Unterführung unter der Bahn. Bei Hohenau queren wir die March und folgen ihr nach Norden. Die nächste Brücke ist erst etliche Kilometer weiter nördlich (die March ist generell arm an Brücken), wir fahren drüber und wieder zurück nach Süden in den Zwickel zwischen der March und der in diese mündenden Thaya. Schon bisher war kaum jemand unterwegs, aber ab jetzt wird es richtig einsam: ganze drei andere Radfahrende begegnen uns auf den nächsten 20 Kilometern bis zum Schloss Pohansko. Im Schloss ist eine Ausstellung der in der Umgebung ausgegrabenen Funde aus der Zeit des Grossmährischen Reichs, aber uns interessiert das Buffet heute mehr. Das dort gekaufte Birell ist das schnellste Bier, das wir je getrunken haben – Durst (uns ist unterwegs das Wasser ausgegangen) und Donner treiben uns zur Eile und wir schaffen es tatsächlich bis in den Eissalon am Bahnhof bevor die ersten Regentropfen fallen.
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