Tag 0–1: (Wien – ) Bruck an der Mur – Murau

⌴ 121.7km ⋅ ↗ 1019hm ⋅ ↘ 694hm ⋅ ⤓ 485m ⋅ ⤒ 817m ⋅ ◷ 7:19:31  ⋅ Σ 121.7km

Der ers­te Tag beginnt schon am 0. Tag um ca. 10 Uhr am Vor­mit­tag, aber das wis­sen wir noch nicht. Oben am Sem­me­ring ent­gleist zu die­sem Zeit­punkt näm­lich ein Güter­zug und dar­auf­hin ent­gleist der ÖBB ein wenig auch der Fahr­plan auf der Süd­bahn, weil es da oben bekanntn­lich kei­ne Aus­weich­mög­lich­kei­ten gibt. Es gibt Züge mit Schie­nen­er­satz­ver­kehr, ande­re wer­den ersatz­los gestri­chen und die­je­ni­gen, die dar­in einen Sitz­platz gebucht haben, wer­den ersucht doch einen der Züge zu neh­men, die noch fah­ren. Fahr­rad­mit­nah­me? Kei­ne Ahnung. Auf Schie­nen­er­satz­ver­kehr mit dem eige­nen Fahr­zeug, d.h. auf den Sem­me­ring per Fahr­rad, haben wir bei 30 Grad aber auch kei­ne gestei­ger­te Lust.

Wir haben einen Rail­jet gebucht, der gestri­chen wur­de und fah­ren mal zum Bahn­hof um zu schau­en, wo wir unter­kom­men. Die schnel­len Züge sind mit Ver­spä­tung und Schie­nen­er­satz­ver­kehr unter­wegs, aber ein D‑Zug nach Mürz­zu­schlag scheint der ers­te zu sein, der über die dann hof­fent­lich wie­der offe­ne Stre­cke fah­ren darf. Ihm folgt ein Rail­jet, in den wir mit Glück umstei­gen kön­nen, was heisst, dass wir gutes Abend­essen in der “Wei­nerei im Bader­haus” bekom­men. Wenn wir ihn ver­pas­sen, müs­sen wir neh­men, was wir krie­gen, sowohl bei Zug als auch Essen, dann ist die Küche zu. Und tat­säch­lich: bei jedem Halt kur­zes Zit­tern, ob wir den Rail­jet vor­bei­las­sen, aber wir sind die ers­ten seit dem Vor­mit­tag, die auf Schie­nen über den Berg kom­men, der Rail­jet kommt uns hin­ter­drein und heu­te fragt mal nie­mand nach der Fahr­rad-Reser­vie­rung. Dafür fach­sim­peln wir ein wenig mit einem ande­ren Rad­rei­sen­den, der es geschafft hat sein E‑Bike in einen Schie­nen­er­satz­ver­kehr zu krie­gen. Mit dem Rad nach Nea­pel, das wäre auch mal was…

Essen, Hotel, ein Gös­ser Zwickl (wir befin­den uns schon im Ein­zugs­be­reich der Leo­be­ner Braue­rei, in Wien habe ich das noch nie gese­hen), ein Gla­serl Wein: Abend gerettet.

Am näch­ten Tag geht es bald in der Früh nach Murau. Wir sind schon um 8 auf der Stras­se um mög­lichst vie­le Kilo­me­ter vor der gros­sen Hit­ze zu machen. Ist aber eigent­lich nicht nötig, denn unse­re Stra­te­gie der Flucht vor der Hit­ze ist voll auf­ge­gan­gen. Wäh­rend Wien und Linz in der Hit­ze ver­ge­hen, haben wir nur 30 Grad und teil­wei­se sogar eine beschat­te­te Stre­cke. Die braucht man aber bei die­ser Tem­pe­ra­tur auch, denn es geht auf­fi und owi und auf­fi und owi, net­to 300 Höhen­me­ter sind brut­to fast 1200 – nicht jeder Fluss­rad­weg ist flach, die­ser hier ganz gewiss nicht!

In Murau ist heu­te ein Fest/Flohmarkt in der Ein­kaufs­stras­se. Es gibt Musik und Bier und Kunst­hand­werk und Bier und geba­cke­ne Mäu­se und Bier und auf dem Haupt­platz ist ein ganz bana­ler Tisch­ten­nis-Tisch, den ein loka­ler Sport­händ­ler auf­ge­stellt hat, der gros­se Ren­ner unter den Kin­dern. Dass zwi­schen­durch ein Gewit­ter run­ter­geht, stört die Festbesucher*innen nur inso­fern als es ihnen ins Bier reg­nen könn­te, wes­halb unter den gel­ben Murau­er-Bier-Schir­men kein Durch­kom­men mehr ist. Uns fällt beim Durch­ge­hen auf, dass es aus­ser uns nicht mehr vie­le Nüch­ter­ne in der Innen­stadt gibt. Das wer­den wir in Kür­ze ändern und zwar direkt an der Quelle.

Die Fotos

Die Stre­cke


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