Nachtrag zur Reise: wir sind natürlich auch wieder nach Hause gefahren, aber nach dieser Fahrt hat es uns wirklich nicht mehr gefreut gleich den Blogpost zu machen. Und wenn mans nicht sofort macht, dann bleibt sowas gern liegen. Aber jetzt ists abgelegen genug.
Also, wie gings weiter? Mit dem Zug nach Paris Gare du Nord. Ist ja kein Problem in Frankreich einen Zug zu finden, der nach Paris fährt (Zentralstaat sei Dank), aber man kommt dann immer an irgendeinem Bahnhof an, von dem garantiert nicht der Zug wegfährt, mit dem man dann weiter will (Kopfbahnhof sei Dank). Wir müssen zur Gare de l’Est, was echt nur ein Katzensprung ist, wir haben aber einige Stunden Zeit, also tun wir das, was man in Paris halt so tut: wir flanieren durch die Stadt. Mit den Fahrrädern, weil es am Bahnhof keine Möglichkeit zur Fahrradverwahrung mit Gepäck gibt und wir die Dinger ja nochmal brauchen wollen. Wir spazieren also in die Stadt rein, dorthin, wo man vor ein paar Jahrzehnten Les Halles, die grossen Markthallen, den „Bauch von Paris“ abgerissen hat und suchen etwas, mit dem wir unsere Bäuche füllen wollen. Ulrich lässt sich mit den Rädern und seiner Verkühlung im Park nieder und ich besorge Brot und Käse. Für die Zugfahrt gibts Sardinen aus der Dose, wir haben ja ein Privatabteil.
Auch wenn es die Hallen nicht mehr gibt, kann man in Les Halles noch immer einkaufen. Das ist heute ein grosses Einkaufszentrum mit Schwimmbad und Park und einem Labyrinth von Métro und RER Stationen und es gibt dort eine FNAC-Filiale… Nun ja, sagen wir es mit Oscar Wilde: „I can resist anything except temptation“ und wir sind mit ein paar Kilo mehr Gepäck heimgekommen als wir losgefahren sind 😉
Und dann der Nachtzug nach Wien. Eckpunkte: Eine Stunde verspätet abgefahren, unser Schlafwagenabteil kaputt, daher downgrade auf Liegewagen, immerhin nur wir 2 im Abteil, extrem unfreundlicher Mitarbeiter, kaputte Toiletten im Liegewagen und schlafen kann man auf diesen Möbeln, die fast so alt sind wie wir selber, auch nicht wirklich. In Salzburg verlassen wir den Nightmarejet (© Florian Klenk), kaufen uns einen anständigen Kaffee und dann bringt uns der RailJet nach Wien. Langsam verraucht der Zorn auf die ÖBB ein wenig, aber wir verstehen noch immer nicht, warum wir nicht eine Stunde früher wissen durften, dass unser Zug nicht wie gebucht fährt. Wir hätten ohne Probleme auf Tagzüge umbuchen können und das wäre alles viel entspannter gewesen. So, wie der Nachtzug Paris-Wien im Moment geführt wird, mit den immer wieder auftretenden Problemen und Ausfällen, ist das leider keine Werbung für ein an sich sinnvolles Verkehrsmittel. Wir hoffen sehr auf die neuen Wagen. Und wir wollen wieder nach Paris.
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