Die Panik des Perlhuhns. Das ist kein Titel eines halblustigen, in der französischen Hochgastronomie spielenden Thrillers. Nein, diese Panik ist echt und das arme Tier befindet sich nicht auf dem Weg in den Kochtopf sondern höchstlebendig ausserhalb des Geflügelgeheges am Wagram-Radweg. Was wohl auch sein Problem ist: irgendwie hat es ein Schlupfloch nach draussen aufs Feld gefunden und jetzt ist es von seinem eigenen Mut überrascht und sucht hektisch am Zaun entlang laufend nach dem Rückweg. Drinnen wohnen zahlreiche Enten verschiedener Grössen, Formen und Farben, Gänse, ein paar stimmgewaltige Pfaue und diverse Hühner, die alle keinen besonderen Anteil nehmen am Leid des Perlhuhns, denn vor dem Tor stehen zwei Mädchen mit einem Sack Salat- und Gemüseresten. Als die Leckerei aufschnabuliert ist, hat auch das Perlhuhn sein Loch im Zaun wiedergefunden.
Die Strecke vom Wagram nach Krems haben wir in der Form noch nie gemacht und werden wir so schnell auch nicht wieder machen. Sie ist nämlich weder besonders spektakulär noch besonders angenehm zu fahren noch sonst irgendwie besonders, sie ist einfach nur eine Alternative zum Donauradweg, wenn man nach Krems will. Und auch Krems ist eigentlich nur deshalb heute das Ziel, weil es von dort werktags alle 30 Minuten einen Zug nach Wien gibt, die Rückreise also deutlich kürzer ist als von Retz oder Znojmo. So schaffen wir es problemlos noch ins Theater, wo sich dann anstelle unserer Räder scheinbar unaufhaltsam die Drehbühne mit Danton und Robbespierre im Kreis dreht.
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