Wien – Brno

⌴ 143.0km ⋅ ↗ 506hm ⋅ ↘ 437hm ⋅ ⤓ 156m ⋅ ⤒ 292m ⋅ ◷ 7:52:33

Mein Bier­chen, wenn nicht Süd­wind wär‘, ich nim­mer wohl käm‘ zu dir: ach, lie­ber Süd­wind, blas noch mehr! Mein Gus­to ver­langt nach Bier. Hoho­jo!

Text/Musik: Richard Wag­ner, zeit­ge­mäs­se Adap­tie­rung: Gudrun

Schon wie­der so ein Tag, wo wir zwar wis­sen, dass wir mit dem Rad aus­flie­gen wol­len, aber kein Ziel vor Augen haben. Wir segeln also zuerst nach Mis­tel­bach und ent­schei­den dort, dass wir schon so lan­ge nicht mehr in Brno ein Bier getrun­ken haben, dass es mal wie­der Zeit ist. Bei Ulrich stimmt das ja sogar, bei mir ist es eigent­lich aber erst einen Monat her, aber wir wol­len mal nicht pin­ge­lig sein.

Im Gegen­satz zum letz­ten Mal als wir uns u.a. auf Bahn­schot­ter und nicht asphal­tier­ten Feld­we­gen bewegt haben, ist die heu­ti­ge Stre­cke fast Renn­rad-taug­lich, mit der “Ost­eu­ro­pa- Berei­fung” (40 mm, 5 bar) aber deut­lich beque­mer zu fah­ren. Und ja, wir wis­sen, dass Prag west­lich von Wien liegt!

In Brno liegt der Bahn­hof gleich im Zen­trum, also so rich­tig im Zen­trum. Auf Linz umge­legt wäre das vom Brü­cken­kopf aus gese­hen in etwa die Pro­me­na­de, in Graz vom Land­haus aus knapp hin­ter dem Mur-Ufer. Sehr prak­tisch, weil man es nach dem Bier dann nicht weit zum Zug hat. Bier gibt es in Tsche­chi­en bekannt­lich über­all, so auch am Zelný trh, dem Kraut­markt gleich im baro­cken Zen­trum der Stadt. An die­sem Platz liegt das Redu­ta-Thea­ter, das ältes­te Thea­ter­spiel­stät­te (nicht ‑gebäu­de! Es ist alle paar Jahr­zehn­te abge­brannt und neu errich­tet wor­den) Mit­tel­eu­ro­pas, in der schon Mozart gespielt hat. Und genau vor die­sem Thea­ter befin­det sich ein Gast­gar­ten, in dem Bier der EFI-Braue­rei aus­ge­schenkt wird, dar­un­ter ein sehr Radfahrer*innen-taugliches mit nur 3.5% Alko­hol und ange­neh­mem Hop­fen. Drei davon ent­spre­chen 2 nor­ma­len 12-grä­di­gen Bie­ren, da gön­nen wir uns eines mehr als geplant.

Als Des­sert ser­viert man hier “Ovoc­né kned­lí­ky”, also Obst­knö­del mit Fül­le nach Sai­son. Ken­nen wir doch, den­ken wir, bestel­len wir auch gleich und als das Gericht kommt, schau­en wir ganz schön: anstel­le der bekann­ten und erwar­te­ten Maril­len­knö­del (dass das das sai­so­na­le Obst sein wird, haben wir uns zu erra­ten getraut) im But­ter­brö­seln kommt etwas ganz ande­res: mit gan­zen Maril­len gefüll­te Germ­knö­del bestreut mit Brö­sel­top­fen, dazu zer­las­se­ne But­ter und Staub­zu­cker. Also qua­si böh­mi­scher Knö­del in süss und gefüllt, also Germ­knö­del ohne Mohn. Ein Rezept mit Bild gibt es hier in tsche­chi­scher Spra­che: [Link]

Rück­rei­se mit dem Rail­jet auf einer der bes­ten grenz­über­schrei­ten­den Bahn­ver­bin­dun­gen des Kon­ti­nents: alle 2 Stun­den, pünkt­lich, bis in die Abend­stun­den bringt uns der Zug in 1.5 Stun­den nach Wien. Bei allen Pro­ble­men, die der grenz­über­schrei­ten­de Zug­ver­kehr in Euro­pa immer noch hat, hier funk­tio­niert es.

Die Fotos

Die Stre­cke


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