Balassagyarmat?! Nie gehört! So ist es uns bis gestern gegangen. Aber der Ort ist etwas größer und liegt in guter Entfernung von Esztergom für eine Etappe. Also machen wir hier an der slowakischen Grenze Station. Was wir auch nicht wussten: Balassagyarmat beherbergt das „1. Fahrrad Museum“.
Als wir dort ankommen, scheint das Museum allerdings geschlossen und man muss sich telefonisch anmelden, wenn man es besichtigen möchte. Wir wollen schon enttäuscht den Rückweg antreten, aber wie es der Zufall will, kommt der Besitzer auf uns zu, und gewährt uns Einlass. Die Führung durch die Geschichte des Fahrrads erfolgt hauptsächlich mit Händen und Füßen. Die Sammlung selbst enthält viele originale aus über 100 Jahren und wunderschöne Einzelstücke. Das Museum ist eine Empfehlung und einen Besuch wert: https://www.1kerekparmuzeum.hu/
Sonst hat diese Gegend vor allem ein sehr gespanntes Verhältnis zum Vertrag von Trianon. Balassagyarmat wäre 1920 um ein Haar an die Tschechoslowakei gefallen. Die „heldenhafte Bevölkerung“ hat sich aber erfolgreich gegen den „Feind“ gewehrt, und so blieb die Stadt letztendlich bei Ungarn. Andernorts geht man noch weiter und trauert gleich dem verlorenen „Groß-Ungarn“ nach. Dieser Geschichtsrevisionismus mutet etwas seltsam an – über 100 Jahre nach den Pariser Vorortverträgen.
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