Tag 3: Olo­mouc – Břeclav

⌴ 151km ⋅ ↗ 376hm ⋅ ↘ 451hm ⋅ ⤓ 149m ⋅ ⤒ 231m ⋅ ◷ 8:57:33  ⋅ Σ 389km

Zwi­schen Rühr­ei und pin­ker Sala­mi thront auf der Früh­stücks­the­ke ein Glas­sturz, unter dem eine gelb­li­che Mas­se auf die Wage­mu­ti­gen war­tet, die schon zu die­ser Zeit Olmüt­zer Quar­gel ver­tra­gen. Viel­leicht sind das die sel­ben Per­so­nen, die sich ein Gläs­chen Cham­pa­gner ein­schen­ken? Passt Cham­pa­gner zu Quar­gel? Bei uns jeden­falls blei­ben Fla­sche und Glas­sturz zu, es gibt ja auch Mohn­stru­del und Top­fen­go­lat­schen, wenn es zum Früh­stück ein wenig üppi­ger sein soll und wir wol­len heu­te auch nicht durch kuli­na­ri­schen Fre­vel unser Schick­sal her­aus­for­dern. Die Wet­ter­frö­sche haben näm­lich ein­hel­lig gemeint, dass es heu­te Nacht reg­nen wird und dann auch noch den gan­zen Vor­mit­tag, und tat­säch­lich sind wir irgend­wann auf­ge­wacht, ob vom Regen als sol­chem oder vom Zischen der ers­ten Trop­fen auf dem auf­ge­heiz­ten Gra­nit, lässt sich nicht mehr fest­stel­len. Nach dem Früh­stück aber, nun ja, schö­nes Wet­ter sieht zwar anders aus und die tief hän­gen­den Wol­ken dro­hen noch sehr, aber es ist tro­cken. Haben wir etwa Glück?

Wir fol­gen heu­te der March, dem namens­ge­ben­den Fluss Mäh­rens, bis nach Bře­clav. Teils ver­läuft die Rou­te, die stel­len­wei­se dem Euro­Ve­lo 4 folgt, ohne dass wir das beab­sich­tigt gehabt hät­ten, auf dem Hoch­was­ser­damm, teils auf Stras­sen und durch die Fel­der. Den stark befah­re­nen Stras­sen haben wir ver­sucht aus­zu­kom­men, was uns ganz gut gelun­gen ist. An bemer­kens­wer­ten Städ­ten gäbe es hier in der Gegend neben Hodo­nin auch Kroměříž zu besich­ti­gen, bes­ser bekannt unter dem deut­schen Namen Krem­sier. Hier, unweit von Olomouc/Olmütz, hat 1848 der Reichs­tag eine Ver­fas­sung erar­bei­tet, die so modern war, dass sie die kai­ser­li­che Reak­ti­on 1849 natur­ge­mäss nicht in Kraft tre­ten las­sen konn­te. Wir heben uns die his­to­ri­sche Innen­stadt für einen ande­ren Besuch auf, besich­ti­gen dafür aber inten­siv die loka­le Albert-Filia­le, die am Sonn­tag geöff­net hat und uns mit Mit­tag­essen versorgt.

Auch ges­tern ist uns schon auf­ge­fal­len, dass die Gegend, in der wir unter­wegs sind, eine aus­ge­spro­chen Fahr­rad­ge­gend ist. Weni­ger die Mountainbiker*innen sind hier zu sehen (es man­gelt zuge­ge­ben ein wenig an nen­nens­wer­ten Erhe­bun­gen) als zahl­rei­che Rennradfahrer*innen. Allein oder auch in beein­dru­ckend gros­sen Grup­pen macht man am Wochen­en­de scheints ger­ne eine Run­de von Brno oder Olo­mouc aus, die dafür nöti­gen wenig befah­re­nen Land­stras­sen gibt es hier ja. „Nor­ma­le“ Fahr­rä­der haben wir übri­gens auch gese­hen, nicht dass da der Ein­druck ent­steht, dass man hier nur in Lycra und auf Car­bon unter­wegs ist. Was aber nach unse­rer Beob­ach­tung hier deut­lich in der Min­der­zahl ist, sind Fahr­rä­der mit Hilfs­mo­tor, also Ebikes. Gera­de mal 15 von 100 waren es in unse­rer Stich­pro­be, dabei hät­ten die uns ent­ge­gen kom­men­den sicher alle ger­ne ein wenig Hil­fe gehabt beim leb­haf­ten Nordwest.

Die Fotos

Die Stre­cke


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