Vor einiger Zeit habe ich an dieser Stelle über den Zug zwischen Wien und Bratislava gemeckert. Das ist der mit den alten Garnituren, die diese berüchtigten Loch-im-Boden-Toiletten haben, die im Fall des REX‑8 auch noch in mindestens 3 Wagen unversperrbar waren. Dass das schon ein wenig peinlich ist, dürfte bei der ÖBB inzwischen auch irgendwem aufgefallen sein und so sind wir seit dem Fahrplanwechsel von einem letztklassigen auf einen zweitklassigen Zug upgegraded worden. Zweitklassig sind hier die alten Reisezugwagen, 2.-Klasse-Grossraumwagen, die nur wenig jünger sind als meine speziellen Freunde, die 5047, mit ihrem renovierten Inneren aber weniger 70er-Jahre-mässig wirken. Mit den 5047 verbindet mich bekanntlich ja eine Hassliebe: Hass wegen der völlig untauglichen Fahrradbeförderung, Liebe wegen der Farbgestaltung und den grossen Schiebefenstern.
Jetzt also Reisezug-Garnituren mit blauen Sitzen, Tischen und WCs, für die man sich nicht genieren muss. Man könnte in solch einem Waggon gerne auch weiter und länger fahren als nur bis Bratislava (derzeit wegen Baustelle überhaupt nur bis Marchegg), es wäre ja fast alles vorhanden, was man für eine lange Zugfahrt braucht. Man könnte auch richtig schnell fahren, auf der längsten Eisenbahngeraden Österreichs. Nur die Anzeiger, in welcher Richtung sich der Speisewagen befindet, bleiben dunkel. Der Zug hat natürlich keinen. Aber warum eigentlich nicht? Eine Verbindung zwischen zwei europäischen Hauptstädten hätte sich schon zumindest ein Stehbuffet verdient, finden wir. Wir sitzen in unseren gemütlichen Langstreckensitzen und rechnen nach: ein schneller Kaffee geht sich bis Stadlau aus, bis Siebenbrunn ein Seitl und wer die ganze Strecke mitfährt, könnte zum Seiterl auch ein kleines Gulasch nehmen. A Gulasch und a Seitl Bier, das ist ein Lebenselixier, so hat schon Georg Danzer getextet und Wolfgang Ambros gesungen. Nichts zu danken für den Ohrwurm, gern geschehen!
Was war sonst noch? Ach so, ja, Frühlingsanfang. Wundervoll!
Die Fotos










Schreibe einen Kommentar