Angern an der March verfügt über zwei Dinge, die den Ort für uns interessant machen: die Fähre über den Fluss, die eigentlich eine Brücke hätte sein sollen (aber das ist eine andere Geschichte) und einen klassischen Ortsrand-Billa in Schuhschachtelform mit überdimensioniertem Parkplatz. Im Sommer ist diese asphaltierte Fläche eine echte Hitze-Insel, jetzt aber stört uns das nicht mehr. Alternativen gibt es hier an der March ohnehin wenige, also wird das Mittagessen auf einer Tour an der March üblicherweise in Angern beim Billa gekauft.
Ich gebe an der Wurst- und Käsetheke meine Bestellung ab, warte darauf, dass Emmentaler in Scheiben geschnitten wird und sehe zwei jungen Männern bei der Rückgabe ihres Leerguts zu. Zwei volle Einkaufswagen mit Bierkisten. Ach, was heisst voll! Die beiden haben es geschafft jeweils 8 Kisten in einen Wagen zu stapeln und tragen auch noch je eine Kiste in der Hand, die nicht zum Wagerlschieben benötigt wird. Zurück zur Kassa geht es mit der gleichen Anzahl voller Bierkisten, sehr gekonnt durchs Geschäft bugsiert ohne dabei die Regale abzuräumen. „Die haben das Wochenend noch was vor!“ murmelt ein älterer Mann hinter mir. Eine Herausforderung zwar, gibt er zu, aber „die sind ja noch jung, und ausserdem ist ja erst Freitag“. Ich weiss ja nicht, ob es menschenmöglich ist zu zweit 18 Kisten Bier an einem Wochenende zu leeren (ich habe da so meine Zweifel), aber bei einer Sache bin ich mir recht sicher: Wieselburger dürfte in Angern jetzt ausverkauft sein.
Beim Billa in Angern gibt es nicht nur Bier in Aktion (das ist der Grund für den Grosseinkauf gewesen) sondern auch eine nette Dame, die derzeit Teil einer anderen Aktion ist: für die freiwilligen Feuerwehren der Umgebung werden in der Filiale Spenden gesammelt. Es gibt Kaffee und selbstgebackenen Kuchen gegen Einwurf in eine Plastikbox voll mit kleinen Scheinen und Münzen. Ich muss allerdings sagen, dass es den Feuerwehrleuten zu wünschen wäre, dass sie nicht nur das Geld für neue Ausrüstung bekommen sondern vielleicht auch etwas vom Kuchen übrigbleibt. Der Apfelstreuselkuchen war nämlich ausgezeichnet und auch dem Marmorgugelhupf war anzusehen, dass da jemand backen kann.
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