Wien – Retz

⌴ 106km ⋅ ↗ 389hm ⋅ ↘ 299hm ⋅ ⤓ 156m ⋅ ⤒ 312m ⋅ ◷ 6:39:59

Letz­tes Wochen­en­de sind wei­te Tei­le Öster­reichs unter­ge­gan­gen. Buch­stäb­lich. Die ent­spre­chen­den Berich­te über das Hoch­was­ser kann man den Medi­en ent­neh­men, mas­sen­wei­se Super­la­ti­ve inklu­si­ve. Da müs­sen wir nicht auch noch mit­ma­chen, das kön­nen ande­re bes­ser. Unse­re heu­ri­ge Urlaubs­ge­gend in Tsche­chi­en und Süd­po­len dürf­te es noch schlim­mer erwischt haben als die nie­der­ös­ter­rei­chi­schen Kata­stro­phen­ge­bie­te, auch hier gilt: Bil­der und Berich­te fin­det man in allen (sozia­len) Medien. 

Wir selbst sind vom Hoch­was­ser über­haupt nicht betrof­fen, Wien hat ja zum Glück einen guten Hoch­was­ser­schutz. Gegen den star­ken Dau­er­re­gen des letz­ten Wochen­en­des hat der aber auch nicht gehol­fen, also war ein Wochen­en­de Rad­pau­se ange­sagt. Heu­te soll­te es wie­der gehen, bei strah­len­dem Son­nen­schein und knapp über 20 Grad – aber wohin kann man im Moment fah­ren, wenn man nicht im Was­ser oder Matsch ver­sin­ken oder die Auf­räum­mann­schaf­ten behin­dern will? Am wenigs­ten Hoch­was­ser dürf­te es im west­li­chen Wein­vier­tel gege­ben haben, also neh­men wir uns den Klas­si­ker Sto­cker­au-Hol­la­brunn-Eggen­burg vor. 

Der Plan über­lebt wie jeder Plan bis zum ers­ten Feind­kon­takt, in unse­rem Fall bis zum Ein­lauf­bau­werk bei Lan­gen­zers­dorf. Ab dort ver­läuft der Rad­weg näm­lich nur wenig ober­halb des Was­ser­ni­veaus und war selbst­ver­ständ­lich über­flu­tet und ist noch von Matsch bedeckt und der längs­te Rol­len­trai­ner Öster­reichs ist also für den Ver­kehr gesperrt. Die Wie­ner Greifensteinrunden-Fahrer*innen ste­hen jetzt in Grüpp­chen beim Ein­lauf­bau­werk und vor der Her­aus­for­de­rung neue Stre­cken zu suchen. Die meis­ten ent­schei­den sich für die Alter­na­tiv­stre­cke über Lan­gen­zers­dorf und Kor­neu­burg, ein paar dürf­ten aber auch gleich in den Gast­gar­ten hin­ter der Unter­füh­rung abge­bo­gen sein. 

Gut, dann schau­en wir uns Kor­neu­burg doch auch mal an. Bis­her ken­nen wir die Stadt vor den Toren Wiens näm­lich nur als „der Bahn­hof vor Flo­rids­dorf“, aber Kor­neu­burg ist im Zen­trum eigent­lich wirk­lich hübsch und sieht weni­ger nach Schlaf­stadt aus als gedacht. Beim Raus­fah­ren dann fällt uns auf der ande­ren Stras­sen­sei­te ein Fried­hof mit einer rie­si­gen Wid­mung an die „Hel­den des Welt­kriegs 1914–1917“ auf. 1917? Wie kommt man denn zu die­ser Jah­res­an­ga­be? Wir wen­den und sehen uns den Hel­den­fried­hof von Kor­neu­burg näher an. Wand­re­li­efs, ein rus­si­scher Sol­da­ten­fried­hof, ein impo­san­tes Hel­den­denk­mal und zahl­rei­che Grä­ber von Män­nern mit mili­tä­ri­schen Dienst­gra­den (Kor­neu­burg war schon vor dem Krieg lan­ge Gar­ni­sons­stadt). Die Fra­ge nach dem Jahr 1917 beant­wor­tet uns dann zu Hau­se der Dehio: der Hel­den­fried­hof wur­de 1915–1917 ange­legt, also noch wäh­rend des Krieges.

Dem Rad­weg von Lan­gen­zers­dorf bis Sto­cker­au kann man eines zu Gute hal­ten: er exis­tiert. Extra hin­fah­ren muss man aber nicht, da ist die übli­che Stre­cke ent­lang der Donau weni­ger rum­pe­lig, win­ke­lig und Ampel- und Bau­stel­len-ver­seucht. Immer­hin ist er aber tro­cken, was man lei­der von unse­rer geplan­ten Stre­cke hin­ter Sto­cker­au nicht sagen kann. Der Göl­lers­bach hat Fel­der und Feld­we­ge unter Was­ser gesetzt. Also wie­der umpla­nen. Dies­mal haben wir rich­tig gera­ten: ent­lang der Schmi­da ist es tro­cken und befahr­bar und führt uns nach Retz statt nach Eggen­burg. Auch gut.

Die Fotos

Die Stre­cke


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