Wir sind faule Hunde, die am Wochenende nicht gerne früh aufstehen. Unter der Woche eigentlich auch nicht, aber da lässt es sich leider nicht vermeiden. Diese unsere Langschläfrigkeit setzen wir als bekannt voraus. Wenn man aber nicht immer nur die gleichen paar Runden um Wien drehen will, dann braucht man ein Verkehrsmittel, das Räder und Fahrer*innen zumindest in eine Richtung transportiert. So etwas heisst „Zug“ und verkehrt zu fixen Zeiten, auch bekannt als Fahrplan, von fixen Stellen aus, die man gemeinhin „Bahnhöfe“ nennt.
Man kann Rad und Zug auf drei Arten kombinieren: erstens mit dem Zug hin, mit dem Rad zurück, zweitens mit dem Rad hin, mit dem Zug zurück, drittens mit dem Zug irgendwohin, dann dort eine Runde und wieder mit dem Zug zurück. Die erste Methode haben wir vor Jahren probiert, sie hat sich aber als nicht besonders praktikabel herausgestellt, weil man z.B. nach Eggenburg rund 1 Stunde mit dem Zug unterwegs ist, dazu noch rund 1 Stunde Anfahrtszeit (wir wollen ja nicht den Zug verpassen, also lieber ein wenig Puffer lassen), in Summe also drei Stunden vor dem Beginn der Radtour aufstehen muss. Die andere Richtung hingegen bedeutet, dass man jederzeit einfach losfahren kann, dafür aber am Ankunftsort möglicherweise ein wenig warten und ggf. einen Kaffee trinken muss. Methode 3 vereint die Nachteile der beiden anderen.
Wir sind also nach Methode 2 unterwegs, nur heute nicht. Heute hat nämlich Ulrichs Onkel nach Eggenburg zum Geburtstagsfest geladen und die Beginnzeit 12 Uhr verträgt sich sonst nicht mit der Prämisse ‚am Wochenende ausschlafen‘. Also ausnahmsweise mal erst um ca. 15 Uhr Aufbruch in den Wind, der durch die Tatsache, dass es netto bergab geht, nicht kompensiert wird. In Stockerau reizt uns die Aussicht auf noch 30 Kilometer Langeweile in Dunkelheit und Gegenwind auf der Donauinsel und am Donauufer so überhaupt nicht, dass wir den Verlockungen der S‑Bahn erliegen und unsere Kräfte für morgen sparen.
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