Wien – Mönch­hof – Parndorf

⌴ 98.0km ⋅ ↗ 315hm ⋅ ↘ 294hm ⋅ ⤓ 111m ⋅ ⤒ 185m ⋅ ◷ 5:52:48

Der Hl. Mar­tin ist der Lan­des­pa­tron des Bur­gen­lan­des. Ja, mit der Tren­nung von Kir­che und Staat haben wir es in Öster­reich nicht so, dafür aber ist der Föde­ra­lis­mus gut ent­wi­ckelt: jedes Bun­des­land hat einen eige­nen Hei­li­gen und Wien, das ja Bun­des­land und Stadt ist, hat sogar zwei. Wahr­schein­lich ist einer davon ein nicht amts­füh­ren­der Hei­li­ger. Aber ich schwei­fe ab, zurück ins Bur­gen­land, wo man bei der Wahl des Lan­des­pa­trons ein gutes Händ­chen bewie­sen hat. Nicht nur ist der Hl. Mar­tin mit dem Man­tel­tei­len und dem Later­nen­um­zug ein Sym­pa­thie­trä­ger – ok, viel­leicht nicht gera­de bei den Gän­sen. Sein Fei­er­tag fällt mit dem 11.11. auch noch recht güns­tig in eine Zeit, wo es sich aus­zahlt mal einen Blick in den Kel­ler und auf den neu­en Wein zu wer­fen. Das heisst dann Mar­ti­ni­l­o­ben und das hat heu­te in Gols statt­ge­fun­den und das Fest dürf­te so gross sein, dass dafür sogar die Bus­se eige­ne Fahr­plä­ne haben um die Lan­des­kin­der sicher wie­der nach Hau­se zu brin­gen. Es ist jeden­falls so wich­tig, dass es den Lan­des­haupt­mann in sei­nem Bun­des­land so unab­kömm­lich macht, dass er lei­der, lei­der, lei­der nicht zum Bun­des­par­tei­tag sei­ner Par­tei nach Graz fah­ren kann.

Wir erwar­ten uns eini­ges an Men­schen­auf­lauf in Gols, wer­den aber ent­täuscht. Das Fest beginnt wohl erst spä­ter, aber da sind wir schon in Pam­ha­gen, den­ken wir. Dort aber kom­men wir heu­te nicht hin, denn auf dem Rad­weg in Mönch­hof über­fah­ren wir um ein Haar einen Igel. Das arme Tier ist sicht­lich in kei­nem guten Zustand, kann schein­bar nicht lau­fen und ver­sucht statt­des­sen halb auf der Sei­te lie­gend zu krie­chen. Auch sonst macht es kei­nen gesun­den Ein­druck. Das Tier hat sicht­lich ein Pro­blem. Was tun? Ein paar Tele­fo­na­te spä­ter wis­sen wir, dass es in Parn­dorf ein Tier­heim mit einer Igel­sta­ti­on gibt und auch wenn dort gera­de nie­mand ran­geht, packen wir das Tier fürs ers­te mal ein. Mei­ne Len­ker­ta­sche wird geleert und mit unse­rem Wech­sel­ge­wand aus­ge­pols­tert. Für 20 km muss der Igel das aus­hal­ten! Gegen den Wind geht es also zurück. In Gols sind inzwi­schen ein paar Leu­te mehr auf der Stras­se und wir fah­ren vor­sich­tig und kon­trol­lie­ren regel­mäs­sig, ob unser Pas­sa­gier noch Vital­zei­chen zeigt. Ja, schnauft noch, stel­len wir erleich­tert fest. In Parn­dorf wird er in der Igel­sta­ti­on am Bahn­hof auf­ge­nom­men und darf dort jetzt bis zum Früh­jahr blei­ben bevor er wie­der aus­ge­wil­dert wird. Wir hal­ten ihm die Daumen.

Die Fotos

Die Stre­cke


Eine Antwort zu „Wien – Mönch­hof – Parndorf“

  1. Molly

    Ma, das ist aber ur-lieb von euch!

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