Tag 2: Trna­va – Levice

⌴ 110.0km ⋅ ↗ 441hm ⋅ ↘ 414hm ⋅ ⤓ 120m ⋅ ⤒ 236m ⋅ ◷ 7:03:49  ⋅ Σ 239.0km

Kennt ihr Levice? Wir bis ges­tern auch nicht, als wir ein Quar­tier für heu­te Nacht gesucht haben. Ein Zim­mer haben wir gefun­den und zwar in einem Jugenstil­ho­tel am Haupt­platz der Stadt. Das Gebäu­de wur­de 1907 schon als Hotel errich­tet und von einer jüdi­schen Fami­lie geführt, die fast zur Gän­ze in der Sho­ah ermor­det wur­de. Nur ein Sohn hat über­lebt und nach 1945 das Hotel wie­der über­nom­men, dann aber die Tsche­cho­slo­wa­kei ver­las­sen als sie kom­mu­nis­tisch gewor­den ist. Das Haus wur­de als Wohn­haus genutzt und war nach der Wen­de schon ziem­lich ver­fal­len als es 2005 an einen Erben des über­le­ben­den Soh­nes resti­tu­iert wur­de. Heu­te ver­rich­tet es wie­der sei­nen Dienst als Hotel, natür­lich tadel­los restariert.

Aus der Geschich­te unse­res Hotel lässt sich schon erah­nen, dass Levice auch eine jüdi­sche Gemein­de hat­te, die im Zwei­ten Welt­krieg, wie der Gross­teil der unga­ri­schen Jüd*innen, nach Ausch­witz depor­tiert und ermor­det wur­de (Levice war nach dem “Ers­ten Wie­ner Schieds­pruch” unga­risch gewor­den). Heu­te ist nur noch die klei­ne Syn­ago­ge übrig, die als Ver­an­stal­tungs­raum dient.

Gleich neben der Syn­ago­ge befin­det sich die Rui­ne der Burg von Levice, ein Gebir­ge aus behaue­nem Stein mit meh­re­ren Höfen und Bas­tei­en, die gera­de reno­viert wer­den, schliess­lich kann man ja nicht zulas­sen, dass so eine Rui­ne im wei­te­ren Ver­fall irgend­wen erschlägt. Auch sonst fin­det man noch ein paar inter­es­san­te Gebäu­de, z.B. das Kul­tur­haus, das hof­fent­lich bald restau­riert wird, und geges­sen haben wr auch aus­ge­zeich­net. War also kein Feh­ler hier zu übernachten.

Ver­mu­lich ähn­lich lang wie die Errich­tung der Burg von Levice hat der Bau des Atom­kraft­werks von Mochov­ce gedau­ert, an dem wir heu­te auch vor­bei­ge­fah­ren sind. Es wur­de schon in den 70er Jah­ren geplant und der Ort Mochov­ce wur­de aus­ge­wählt, weil er auf einem seis­misch beson­ders güns­ti­gen Hügel lag. Für die Bewohner*innen des Dor­fes hat das iro­ni­scher­wei­se bedeu­tet, dass gera­de die Erd­be­ben­si­cher­heit ihres Dor­fes dazu geführt hat, dass es nicht mehr exi­siert. Nur noch der Fried­hof (christ­lich und jüdisch) ist heu­te erhal­ten. Ganz fer­tig ist man mit der Inbe­trieb­nah­me des Kraft­erks übri­gens noch immer nicht, aber nach fas 40 Jah­ren Bau­zeit mit meh­re­ren Unter­bre­chun­gen sind inzwi­schen immer­hin alle 4 Bau­tei­le errich­tet und der vier­te soll “in Kür­ze” in Betrieb gehen.

Die Fotos

Die Stre­cke


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