Heute geht es weiter nach Osten – (fast) bis ans Ende der EU. Košice verlassen ist immer mit originellen Radwegen und/oder viel Verkehr verbunden. Nach der ersten Bergwertung nimmt der Verkehr aber deutlich ab und irgendwann sind wir fast alleine auf den Straßen. Wir folgen im wesentlichen der Bahnlinie von Košice nach Čop in der Ukraine. Dabei begegnen wir auch der Strecke in russischer Breitspur, die einmal nach Wien hätte verlängert werden sollen (was mittlerweile eh begraben wurde).
Auf der anderen Seite der Hügel kommen wir in den slowakischen Teil des Weinbaugebietes um Tokaj – wieder eines für unsere Leiste. Danach aber ändert sich der Charakter der Landschaft komplett: es wird so richtig flach. Das Einzugsgebiet der Theiß bildet hier eine Tiefebene zwischen den Karpaten und der Tatra.
Schließlich erreichen wir Čierna nad Tisou, den Bahnhof am Ende der EU, der aber ein wenig wie ein Bahnhof am Ende der Welt wirkt. Hier endet das Netz der europäischen Normalspur und die russische Breitspur beginnt. Daher muss hier viel umgeladen werden. Wir buchen ein Ticket für den schnellen Zug zurück nach Košice. Nur zur vorgesehen Abfahrtszeit ist weit und breit kein Zug (er sollte aus der Ukraine kommen). Auch der Mitarbeiter der ZSSK verweist und auf den nächsten Zug eine Stunde später. Als wir uns schon in unser Schicksal gefügt haben, taucht mit rund 15 Minuten Verspätung doch noch ein Dieseltriebwagen älterer Bauart auf. Wir steigen ein, parken unsere Räder irgendwo hin und kommen nach einer sehr holprigen Stunde gut in Košice an. Internationaler Eisenbahnverkehr ist immer noch ein Abenteuer.
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