Am Mittwoch bin ich mit dem Rad nach Brno gefahren um die nächsten Tage bei einer Konferenz zu verbringen und ein paar Dinge zu lernen. Also so Dinge wie, dass Gegenwind das Fahren doch recht mühsam macht, obwohl: das wusste ich vorher auch schon. Ulrich ist mir heute mit dem Rennrad gefolgt. Der Unterschied zwischen Gegenwind und Rückenwind, Rennrad und Reiserad, 15 Grad und 25 beträgt in etwa 2 Stunden. Haben wir also auch gelernt.
Aber vielleicht war Ulrich auch nur deshalb so viel schneller als ich, weil heute und morgen die Brünner Verkehrsbetriebe ihr 155-jähriges Bestehen feiern indem sie ihre Museumsstücke durch die Stadt paradieren lassen, OK, das haben sie letztes jahr zum 154-jährigen Jubiläum auch gemacht, aber es ist immer wieder nett anzusehen, wie die Pferdetramway, die „Caroline“, ein paar Fahrzeuge aus den 20er bis 40er Jahren und ein paar Busse durch die Innenstadt rollen. Wenn man rechtzeitig da ist, kann man damit auch ins Strassenbahndepot fahren, wo es vermutlich noch allerlei interessante Dinge zu sehen gibt, aber um 16 Uhr ist dort Schluss – zu spät für uns. Diesmal hatte die Dampfstrassenbahn „Caroline“ trotz Polizeibegleitung und heftig bimmelnder Vorausstrassenbahn in der Aufmerksamkeit der Besucher*innen ein klein wenig das Nachsehen gegenüber der Pferdestrassenbahn. Einer von deren „Motoren“ hat nämlich unlängst Nachwuchs bekommen und der durfte seine Mutter heute in den Dienst begleiten. Von einem von Pferdenarren und ‑närrinnen aller Altersgruppen und Geschlechter umringten semmelgelben Fohlen ein Foto zu machen ist echt eine Herausforderung und dass das Tier nach so vielen Streicheleinheiten noch Fell hat, grenzt fast an ein Wunder.
Vor dem grossen Regenguss ist dann noch Zeit für ein wenig klassisches Sight-Seeing und ein Eis, nach dem Regen dann für Bier und passende Unterlage im modern-stylishen „U Tomanu“ unweit unserer Unterkunft. Das Zehngrädige dort schmeckt eindeutig nach mehr und hat das danach probierte Dunkle in der Farbe von Kofola ziemlich in den Schatten gestellt. Leider gabs das Ganze ohne den Sound des in der Innenstadt stattfinden Brno Brass Festivals im Hintergrund, denn dessen Abschlusskonzert heute ist leider buchstäblich ins Wasser gefallen.
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