Tag 13: Pécs ( – Wien)

⌴ 1.0km ⋅ ↘ 29hm ⋅ ⤓ 121m ⋅ ⤒ 151m ⋅ ◷ 0:18:28  ⋅ Σ 1059.0km

Eigent­lich müss­ten wir heu­te von Rad­rei­se­blog auf Eisen­bahn­blog wech­seln, denn wir haben zwar rund 400 km zurück­ge­legt, davon aber 397 mit dem Zug. Soweit mir das Gen­re des Eisen­bahn­rei­se­blogs bekannt ist, gibt man da an, womit man gefah­ren ist: in unse­rem Fall 3 Eisen­bahn­ge­sell­schaf­ten und 3 ver­schie­de­ne Trieb­wa­gen­mo­del­le. Und da hapert es dann schon mit dem Eisen­bahn­blog­gen: sind Trieb­wa­gen eigent­lich gram­ma­ti­ka­lisch weib­lich wie Loks, weil ja gleich­sam die Lok schon ein­ge­baut ist, heisst es also ‚die‘ Desi­ro oder doch ‚der‘ Desi­ro? Ich blei­be mal bei der zwei­ten Vari­an­te, klingt irgend­wie vertrauter.

Zuerst haben wir also einen Desi­ro Clas­sic der MÁV, der sogar noch eine ers­te Klas­se hat, die sich aller­dings das eher dritt­klas­sig gerei­nig­te WC (kei­ne Details) mit der zwei­ten Klas­se tei­len muss. Mit dem geht es an der Drau und an der kroa­ti­schen Gren­ze ent­lang im strö­men­den Regen durch ein­sa­me, fla­che Gegen­den in 50 shades of green. Wären wir ger­ne sel­ber gefah­ren, wenn auch nicht bei die­sem Wet­ter und nicht in einem Stück. In Szom­ba­the­ly haben wir ein wenig Ver­spä­tung, weil wir ein­mal den Gegen­zug abwar­ten muss­ten, aber wir haben Glück, wei­ter vor­ne am Bahn­steig war­tet etwas in grün-gelb auf uns: ein Stad­ler Flirt der GySEV schliesst die Türen hin­ter uns und fährt sofort ab. Die Züge der GySEV mag ich, sie sind nor­ma­ler­wei­se pünkt­lich und sau­ber und bis­her hat­ten wir nur moder­nes Wagen­ma­te­ri­al (wir haben aber auch schon mal mei­nen Trieb­wa­gen-End­geg­ner, eine 5047, in grün-gelb gese­hen, wenn auch nur an einer Eisen­bahn­kreu­zung). Eigent­lich kaum zu glau­ben, dass die GySEV zu 2/3 dem Staat Ungarn gehört, dem Eigen­tü­mer der MÁV… In der sel­ben Farb­ge­bung geht es dann ab Sopron in einem Desi­ro ML wei­ter, ab Eben­furth dann aber im rot-weis­sen Zug­teil, der freund­li­cher­wei­se samt einer funk­tio­nie­ren­den Zug­toi­let­te ange­hängt wor­den ist, weil man bis Wien in Dop­pel­trak­ti­on fährt und dann nur eine Gar­ni­tur wei­ter bis Bratislava.

Alles in allem eine ereig­nis­lo­se Rück­fahrt von gut 8 Stun­den Dau­er, die uns die Gele­gen­heit gibt dar­über nach­zu­den­ken, was wir in den letz­ten knapp 2 Wochen gese­hen und gelernt haben. Gera­de was die jün­ge­re Geschich­te der Regi­on anlangt, war das eine gan­ze Men­ge und ich fin­de, dass wir uns die 5 ECTS, die ich uns dafür gebe, red­lich ver­dient haben 😉

Wird wohl nicht das letz­te Mal in der Gegend gewe­sen sein, sowohl in Slo­we­ni­en und Kroa­ti­en, wo wir den Drau-Rad­weg, den wir uns für die Rück­fahrt auf­ge­ho­ben hat­ten, ja wet­ter­be­dingt aus­ge­las­sen haben, als auch in Bos­ni­en und falls die ser­bi­sche Eisen­bahn tat­säch­lich mit Jah­res­wech­sel eine brauch­ba­re Ver­bin­dung von Novi Sad nach Subo­ti­ca zusam­men­bringt, wäre auch das wie­der eine Option.

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Die Stre­cke


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