Wien – Aspang

⌴ 101.0km ⋅ ↗ 414hm ⋅ ↘ 103hm ⋅ ⤓ 157m ⋅ ⤒ 474m ⋅ ◷ 5:55:00

Bevor die Aspang­bahn in den nächs­ten Wochen wie­der ein­mal repa­riert wird, fah­ren wir noch ein letz­tes Mal die bekann­te Stre­cke nach Wie­ner Neu­stadt – Bad Erlach – Pit­ten – Seeben­stein – Aspang mit dem Ziel Fried­berg auf der ande­ren Sei­te des Wech­sels. Als wir aber in Aspang am Bahn­hof vor­bei­kom­men, ent­fal­tet der plötz­lich eine gera­de­zu magne­ti­sche Anzie­hungs­kraft. Es freut uns ein­fach nicht mehr über den Berg zu fah­ren und wir schau­en statt­des­sen in Aspang bei der Tank­stel­le vor­bei. Gas­tro­no­mie gibt es dort am Sonn­tag näm­lich nicht, dafür aber eine Selbst­be­die­nungs-Tank­stel­le mit ein paar Auto­ma­ten, dar­un­ter einem mit inter­es­san­ter Bier-Aus­wahl: es gibt Pun­ti­ga­mer, Pun­ti­ga­mer, Pun­ti­ga­mer und – erra­ten – Pun­ti­ga­mer in ins­ge­samt 8 Fächern. Da fällt die Aus­wahl schon schwer, aber Cola und so Zeug hat man eh auch, Süss­kram und Sprit­zer ebenso. 

Was war Schuld an der plötz­li­chen Unlust? Doch nicht etwa der Alko­hol? Auf der Fahrt haben wir näm­lich in Tees­dorf beim Con­tai­ner-Bio­la­den mit Con­tai­ner-Vino­thek Halt gemacht. Letz­te­re hat auch gekühl­te Geträn­ke, dar­un­ter etwas, das sich Ver­jus-Min­ze-Melis­se nennt. Klingt gut, neh­me ich, schmeckt auch gut. Beim Lesen der Zuta­ten (was macht man auch sonst mit einer Fla­sche in der Hand als die Zuta­ten­lis­te zu lesen?) fällt mir die Haupt­zu­tat „Wein“ auf. Noch ein Schluck. War­um ist da Wein drin, das ist doch Ver­jus mit Kräu­tern? Nein, es ist ein Sprit­zer mit Geschmack und ich habe die Hälf­te des Vier­tel­li­ters schon getrun­ken, heisst 125 ml mit 5,5% Alko­hol. Das ist so in etwa ein Ess­löf­fel rei­ner Alko­hol und daher darf ich mich auf den nächs­ten Kilo­me­tern wohl als ver­se­hent­lich homöo­pa­thisch besof­fen bezeich­nen. Sicher­heits­hal­ber wird das Ach­terl Gspritz­ter mit ein paar Käse­ge­bäckstan­gerl als Unter­la­ge versehen.

Ein sehr net­ter Ort ist übri­gens der klei­ne Eis­sa­lon „Lucky“ in Pit­ten. Hier gibt es zahl­rei­che Eis­sor­ten in allen Far­ben und Geschmacks­rich­tun­gen, die Kugel kos­tet einen Euro, ein sehr sozia­ler Preis heut­zu­ta­ge und das Eis ist auch sehr gut. Wenn man will – und alle Kin­der wol­len – stuppt der Eis­ver­käu­fer das Eis auch noch kurz in eine Schüs­sel mit bun­ten Streu­seln. Desi­gner-Eis­be­cher gibt es hier nicht, dafür setzt man sich mit dem Becher und dem Plas­tik­löf­ferl auf eine der bereit­ge­stell­ten Bän­ke im Schat­ten und ver­schnauft kurz. Wäh­rend wir das tun, ver­ein­bart ein Vater mit dem Ver­käu­fer, dass die Volks­schul­klas­se sei­nes Soh­nes mor­gen gegen 11 vor­bei­kom­men wird und jedes Kind ein Sta­nit­zel mit einer Kugel (und Streu­sel!) haben darf. Die 25 Euro bezahlt der Vater schon heu­te. Den Eis­sa­lon gibt es schon seit über 40 Jah­ren und tat­säch­lich kommt so ein nost­al­gi­sches Frei­bad-Gefühl auf, nur der Chlor­ge­ruch fehlt.

Die Fotos

Die Stre­cke


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