Tag 13: Ora­dea – Debrecen

⌴ 83.6km ⋅ ↗ 80hm ⋅ ↘ 84hm ⋅ ⤓ 99m ⋅ ⤒ 128m ⋅ ◷ 5:19:06  ⋅ Σ 1245.5km

Heu­te vor­mit­tag war der Grenz­stau bedeu­tend kür­zer, aber den­noch: das Veto muss zum ehest­mög­li­chen Zeit­punkt zurück­ge­nom­men wer­den und bis dahin gibt es für alle Fernfahrer*innen, die des­halb sinn­los Zeit an der Gren­ze ver­trö­deln, gekühl­te Geträn­ke und ein Eis – auf Kos­ten der nie­der­ös­ter­rei­chi­schen ÖVP! Schlacht­vieh-Trans­por­te soll­ten da sowie­so nicht mehr statt­fin­den (haben wir trotz­dem gese­hen) und aus­ser­dem gehört der Güter­trans­port auf die Schie­ne, aber das ist in die­ser Ecke noch­mal eine ganz ande­re Geschich­te, wenn man sich den Zustand so man­cher Schie­nen so ansieht. Es soll schon zu Fäl­len von See­krank­heit im Schie­nen­bus gekom­men sein…

Debre­cen kennt man bei uns nur als Namens­ge­be­rin für die Frank­fur­ter-arti­gen Würs­tel, aber die sol­len hier irgend­wie anders sein und aus­ser­dem inter­es­sie­ren sie uns nicht. Das Lokal mit dem Namen “Beer & Wurst” ist dem­ge­mäss nicht unse­re Abend­essen-Desti­na­ti­on, denn wenn wir Bier und Würs­tel wol­len, wis­sen wir, wo wir die in Wien her­krie­gen. Nein, Debre­cen ist nicht nur Wurst, es war gleich zwei Mal unga­ri­scher Regie­rungs­sitz (wäh­rend der Revo­lu­ti­on 1848/49 und 1944 als ers­te befrei­te Gross­stadt), es ist nicht katho­lisch geprägt son­dern cal­vi­nis­tisch, hat eine Uni, eine Stras­sen­bahn, die zweit­gröss­te jüdi­sche Gemein­de Ungarns mit zwei Syn­ago­gen und wirkt aus­ser­halb des unmit­tel­ba­ren Zen­trums den­noch irgend­wie klein­städ­tisch. Mit Jugend­stil sind wir hier auch nicht so ver­wöhnt wor­den, was auch dar­an lie­gen mag, dass Debre­cen im Zwei­ten Welt­krieg eini­ge Schä­den erlit­ten hat und im Zen­trum so eini­ges an Plat­ten­bau der letz­ten Jahr­zehn­te rum­steht. Stört aber nicht, ist trotz­dem eine inter­es­san­te Stadt.

Für unse­re deut­schen und Wie­ner Leser*innen, denen es auch auf die Ner­ven geht, dass sie im Urlaub stän­dig auf ihres­glei­chen tref­fen: im Süden und Osten der pan­no­ni­schen Tief­ebe­ne ist euer Rei­se­ziel. In den letz­ten zwei Wochen haben wir nur eine Hand­voll ent­spre­chen­der Auto­kenn­zei­chen gese­hen und das waren wel­che von ser­bi­schen und rumä­ni­schen Auswander*innen auf Fei­er­tags­be­such. Rad­rei­sen­de gibt es hier übri­gens auch kaum, ich glau­be die, die wir bis­her gese­hen haben, kann man an einer Hand abzäh­len. Banat, Batsch­ka und der Osten Ungarns gehö­ren nicht zu den klas­si­schen Rad­rei­se-Destia­tio­nen, was aber scha­de ist, den hier gibt es viel zu entdecken!

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