Wien – Retz

⌴ 121km ⋅ ↗ 881hm ⋅ ↘ 795hm ⋅ ⤓ 155m ⋅ ⤒ 438m ⋅ ◷ 7:43:11

Von Wien nach Retz über Laa an der Tha­ya bedeu­tet nicht nur 120 km mit ein paar Höhen­me­tern mehr als die klas­si­sche Stre­cke über Hol­la­brunn, es gibt auch Gele­gen­heit in einer schon bekann­ten Gegend neue Ecken ken­nen zu lernen. 

Die ers­te der­ar­ti­ge Erkennt­nis war, dass die Lei­ser Ber­ge nicht nur aus dem Busch­berg bestehen, die zwei­te, dass es nicht ange­bracht ist sie als „Lei­ser Hügel“ zu ver­un­glimp­fen: das mögen sie nicht und dann bau­en sie sich vor den armen Rad­fah­ren­den so rich­tig steil auf. Kurz vor Laa haben wir uns ent­schie­den nach Znoj­mo zu fah­ren und die­sen Plan gleich wie­der ver­wor­fen, weil es nur jede zwei­te Stun­de einen Zug von dort wie­der nach Wien zurück gibt, in Retz aber stünd­lich. Wir hät­ten nach Znoj­mo fah­ren kön­nen, denn wir sind dann in Retz in genau die­sen Zug ein­ge­stie­gen, der uns davor zu spät gefah­ren ist. Wir hät­ten uns damit rund 45 km Gegen­wind erspart und die neue Stre­cke nicht ken­nen gelernt. Gut, dass wir gefah­ren sind, aber geflucht haben wir ordentlich.

Gese­hen haben wir heu­te: ein paar Gedenk­or­te für die Opfer der Ver­trei­bung der deutsch­spra­chi­gen Bevöl­ke­rung aus der Tsche­cho­slo­wa­kei nach 1945. Die Beset­zung der Sude­ten­ge­bie­te durch Nazi­deutsch­land 1938 als „Befrei­ung“ zu bezeich­nen – das ging offen­bar 1980 weni­ge Kilo­me­ter vor dem Eiser­nen Vor­hang noch und ist heu­te hof­fent­lich nicht nur für uns undenk­bar. Kurz vor dem Ende der heu­ti­gen Tour, bevor wir bei Mit­ter­retz­bach die Gren­ze nach Öster­reich wie­der über­que­ren, kom­men wir an einem ande­ren Denk­mal vor­bei, dem für den im Sep­tem­ber 1938 bei einem Angriff von Nazis auf das tsche­cho­slo­wa­ki­sche Zoll­haus erschos­se­nen Sol­da­ten Otmar Chlup.

Was gabs noch zu sehen? An der Was­ser­müh­le Slup sind wir zig mal vor­bei­ge­fah­ren, erst heu­te ist uns das blaue Schild auf­ge­fal­len und fast hät­ten wir sie nicht erkannt. Oh, so ein hüb­sches Schlöss­chen, aber wo ist die Müh­le? Das Schlöss­chen *ist* die Müh­le und wären wir nicht einen Tag zu früh dran gewe­sen, dann hät­ten wir sie auch von Innen besich­ti­gen kön­nen, sie ist näm­lich ein natio­na­les Denk­mal mit einer Aus­stel­lung über Müh­len und ihre Tech­nik und Teil des Tech­ni­schen Muse­ums von Brno, sperrt aber erst am 1. April wie­der auf.

Die Fotos

Die Stre­cke


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert