Kurz nach Bratislava zweigt die “kleine Donau”, die Mosoni-Duna, vom Hauptstrom ab. Letzterer speist das Kraftwerk Gabcikovo und damit zu eine nicht geringen Anteil den slowakischen Strombedarf, ist aber zum Radfahren eine echte Herausfoderung, die wir uns nicht noch einmal geben müssen: gefühlte 50 km geradeaus auf der Dammkrone neben einem ausbetonierten Flussbett und das am End auch noch bei Gegenwind. Die Meistersinger von Nürnberg auf dem Fahrrad quasi.
Wir aber haben Rückenwind und bewegen uns auf der Kleinen Schüttinsel zwischen Hauptstrom und Mosoni-Duna. Höhenmeter gibt es hier nicht, dafür aber einen Radweg, der auch dann noch mit einer gelben Linie in zwei Fahrspuren geteilt wird, wenn er eigentlich kaum mehr für einen Mountainbike-Lenker ausreicht. Das ist mehr als nur ein theoretisches Problem, es gibt hier zwar keine Berge mehr, aber überraschend viele Mountainbikes – gegen Schlaglöcher hilft (abgesehen von Strasse flicken) eben nur Dämpfung.
Falls übrigens jemals der Feind aus den Tiefen der ungarischen Tiefebene über die österreichische Grenze kommt, wie schon das eine oder andere Mal in den letzten Jahrhunderten geschehen, dann sind wir übrigens gerüstet. In diesem Fall werden österreichische Grundwehrdiener auf ihren Dienstfahrrädern mit Schwalbe Marathon Plus Reifen, Nexus Nabenschaltung, Gepäckträger, Nabendynamo und mit dem Fahrradhelm auf dem Kopf zum Gefecht antreten. Der Feind wird sich daraufhin seine Eroberungspläne noch einmal überlegen und Wien wird ein weiteres Mal gereettet sein.
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