Etwa 15 Kilometer vor dem Ziel endet der Radweg plötzlich an einem Kreisverkehr. Belagsarbeiten auf der Strasse und der Radweg wird zuerst als Zufahrt für die Baustellenfahrzeuge verwendet und dann ist er kaputt wird auf der ganzen Länge neu gemacht. Also raus auf die nagelneue Fahrbahn und nach etwa einem Kilometer wissen wir, warum hier 10 km Baustelle ist: die noch nicht restaurierte Fahrbahn ist eine Kraterlandschaft von Schlaglöchern und Spurrillen, die sich im einsetzenden Wolkenbruch sofort mit Wasser füllen. Wir flüchten auf das magere Restl Radweg, das ca. 2 m von der Fahrbahn entfernt noch vorhanden ist und werden dennoch von einem überholenden LKW so richtig Slapstick-mässig eingewaschelt, dass es eine Freud ist.
Auch Kecskemét war nicht auf unserem Radar, soll heissen: wir wussten bis vor ein paar Tagen nicht, dass die Stadt existiert. Das war aber ein Fehler, sie ist nämlich ausgesprochen hübsch mit ihren Parks, dem zentralen Rákóczi-Boulevard, Rathaus, und einer Baumhorn-Synagoge. Das war schon die zweite Synagoge dieses Architekten, an der wir heute vorbeigekommen sind. Die erste war in Cegléd, einer kleineren Stadt, die irgendwie nicht wusste, was sie mit dem nicht mehr in Gebrauch befindlichen Bauwerk anfangen sollte und darin einen Tischtennis- und einen Boxclub untergebracht hat. Was Kecskemét mit der seinen gemacht hat, wissen wir nicht, sie ist aber restauriert und vermutlich irgendwas museales, jedenfalls nicht zugänglich. Unser Besichtigungs-Spaziergang ist dann auch noch einmal ins Wasser gefallen, aber diesmal haben wir es vor dem Wolkenbruch ins Hotel geschafft.
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