Heute stand eine Etappe von knapp 100 km in Richtung Osten auf dem Programm. Zunächst raus aus der Stadt, und zwar bei überraschend viel Verkehr für Sonntag 10 Uhr. Trotzdem auf der Strasse, denn die Radwege in den inneren Teilen der Stadt sind offenbar von Menschen angelegt worden, die noch nie auf einem Rad gesessen sind. Anders lassen sich bis zu 10 cm hohe Gehsteigkanten und Breiten von wenig mehr als einem halben Meter nicht erklären. Danach folgen ein paar Kilometer auf einem nicht einmal unhübschen Geh-Radweg entlang der Ausfallstrasse, auf dem niemand gegangen und ausser uns auch niemand gefahren ist. Sowas ist auszuhalten, vor allem wenn man auf der falschen Seite unterwegs ist und die entgegenkommenden Rechtsabbieger im Blick hat. An Kreuzungen ist jeweils ein “STOP” auf den Boden gemalt und das ist sinnbildlich für den Stellenwert, den Radfahrende hier offenbar haben. Wir haben in jedem Fall Nachrang.
Diese Stadt und ihr Umland sind nicht zum Radfahren gemacht. Leider. Besonders gilt das für die Landstrasse, auf der wir nach dem Ende des Radweges landen. Sie ist etwa so breit wie 2 normale PKW, wie man sie in Mitteleuropa im Moment fährt (BMW, Audi, Megane und diese Kategorie von Protzkisten halt) und wenn es sein muss wie 1 PKW und ein Sattelschlepper. Für uns ist hier kein Platz, aber wir versuchen es trotzdem irgendwo entlang der Bregrenzungslinie. Nach rund 30 km und dem einen oder anderen Nahtoderlebnis geben wir auf und drehen um.
Wir suchen uns ein anderes Reiseziel, zum Schwarzen Meer kommen wir auf diese Art nur im Sarg. Das Meer läuft uns ja auch nicht davon, das können wir uns in der Pension noch immer ansehen. Planänderung also. Morgen nach Serbien und dann schauen wir weiter, ob wir über Ungarn wieder nach Rumänien fahren und diesmal die Siebenbürgischen Städte auslassen, oder ob es uns ganz wo anders hin verschlägt.
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